Es ist der Höhepunkt der Hinrunde in der Westfalenliga der Frauen. Der FC Schalke 04 erwartet am Sonntag (27. Oktober, 16 Uhr) zum Revierderby Borussia Dortmund. Mehr Spitzenspiel geht an diesem 9. Spieltag nicht: der Tabellenführer ist zu Gast beim noch ungeschlagenen Verfolger. Den Schalker Damen winkt bei einem Sieg im ungewöhnlichen Aufsteigerduell die Tabellenführung.
Die gute Ausgangslage sicherten sich die Schalkerinnen am vergangenen Wochenende durch einen knappen Sieg gegen den Tabellendritten FC Iserlohn - die einzige Mannschaft, die Borussia Dortmund bisher schlagen konnte (3:1).
Vor dem Duell wagen wir einen Vergleich zwischen den beiden Mannschaften:
Ziele: Die Ziele sind bei beiden klar, es soll langfristig in die Bundesliga gehen. Da in der Westfalenliga nur der Meister aufsteigt, bringt dieses Derby umso mehr Brisanz mit sich. Druck machen will sich Schalke nicht. "Perspektivisch ist das Ziel, Bundesliga zu spielen. Es ist aber nicht so, dass wir einen konkreten Jahresplan haben, dass unser aktuelles Westfalenligateam jedes Jahr aufsteigen muss", erklärte Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers im Sommer.
Offensive: Hier liegt der Vorteil bei der Borussia. Mit 36 Treffern stellt der BVB die beste Angriffsreihe der Liga. Doch auch Schalke muss sich hier nicht verstecken, mit 30 Treffern netzte auch Königsblau über drei Mal pro Spiel.
Torjägerinnen: Bei den Borussinnen konnten Finnja Schriek und Marie Grothe je neun Treffer erzielen - Platz drei ligaweit. Bei S04 ist Celina Jürgens die Torgefährlichste, sie bringt es auf sechs Tore.
Defensive: Auch die besten zwei Abwehrreihen im Ligavergleich treffen auf Schalke aufeinander. Mit sechs Gegentreffern kassierte S04 bisher die wenigsten, der BVB eins mehr.
Kadergröße: 33 Spielerinnen umfasst der Kader des "Team I" der Frauen. Der BVB-Kader ist mit 28 Spielerinnen etwas kleiner.
Durchschnittsalter: Hier liegen beide Konkurrenten in etwa gleichauf und setzen mit durchschnittlich knapp 24 Jahren auf eine gute Mischung aus jungen Spielerinnen und Erfahrung. "Wenn ich mir mein Team anschaue, dann weiß ich aber auch, dass ich einen sehr guten Kader zusammenhabe, mit erfahrenen Spielerinnen und ein paar jungen Wilden," sagt S04-Trainer Stefan Colmsee im Vorfeld der Partie. Mehr dazu hier
Trainer: Colmsee übernahm den Verein 2020 und ist bereits in seiner fünften Saison. In der letzten Spielzeit gelang der Aufstieg mit nur einer Niederlage und 13 Zählern Vorsprung auf die Verfolger. Sein Gegenüber Thomas Sulewski kam ein Jahr später zum BVB und führte die Frauen zu drei Aufstiegen in Serie.
Zuschauer: Beim Publikum konnten die Dortmunderinnen bisher mehr Zuspruch gewinnen als der Erzrivale, der Beweis: Der BVB hat die 1000-Zuschauer-Schallmauer beim Heimspiel gegen den SV Oesbern bereits geknackt. 1083 Fans haben Anfang Oktober das 4:0 im Stadion Rote Erde gesehen. Zahlen, von denen Schalke bisher noch weit entfernt ist. Zu den ersten vier Heimspielen in dieser Saison kamen 161, 50, 35 und 160 Besucher in die Glückauf-Kampfbahn. Mehr dazu hier