Am 4. Spieltag der Frauen-Bundesliga trifft der MSV Duisburg am Montagabend auf die SGS Essen. Während die SGS mit einem Auftaktsieg gegen Eintracht Frankfurt in die Saison startete, warten die Duisburgerinnen noch auf ihren ersten Saisonsieg.
Beide Teams befinden sich derzeit im unteren Tabellendrittel, wobei die Tabelle nach lediglich drei gespielten Partien natürlich noch nicht besonders aussagekräftig ist.
Der Spielplan meinte es auch nicht besonders gut mit der SGS Essen: Mit Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern mussten sie bereits früh in der Saison gegen zwei sehr starke Teams spielen, zudem waren sie am 2. Spieltag bei RB Leipzig zu Gast.
Zwar sind die Leipzigerinnen erst in der vergangenen Saison aufgestiegen, bei diesem Team handelt es sich jedoch um keinen gewöhnlichen Aufsteiger, da RB, ähnlich wie bei der Herren-Mannschaft, viel Geld in die Hand genommen hat, um möglichst schnell zur Spitzengruppe der Bundesliga aufzuschließen. Das Spiel verlor die SGS mit 2:3.
Im Heimspiel gegen den FC Bayern mussten die Essenerinnen eine verdiente 0:2-Niederlage hinnehmen. Im Vergleich zu Gegnern wie den Bayern oder RB Leipzig hat die SGS Essen einen entscheidenden Nachteil: Sie hat als einziger Klub in der Liga weder einen Konzern noch eine professionelle Herren-Mannschaft im Rücken. Die Herren-Mannschaft des Klubs aus dem Essener Stadtteil Schönebeck spielt lediglich in der Landesliga Niederrhein.
Die meisten anderen Frauen-Bundesligisten geben mehr Geld aus, als sie einnehmen. Das kann sich die SGS nicht leisten. Stattdessen setzt der Klub vor allem auf die Jugendarbeit: Ganze 15 Spielerinnen aus dem aktuellen Bundesliga-Kader sind jünger als 21 Jahre.
Wir sind eine sehr gute Adresse für junge Spielerinnen, um Einsatzzeiten in der Bundesliga auf höchstem Niveau zu kriegen
Markus Högner
Beim letzten Spiel gegen Bayern standen sechs Spielerinnen aus der eigenen Jugend in der Startelf. „Wir sind eine sehr gute Adresse für junge Spielerinnen, um Einsatzzeiten in der Bundesliga auf höchstem Niveau zu kriegen“, betont Trainer Markus Högner gegenüber RevierSport.
„Wenn du eine gewisse Erfahrung hast, gehst du mit negativen Dingen anders um als junge Spielerinnen“, räumt Högner zwar ein, aber „als Trainer muss man damit leben. Die Spielerin lernt ja dann aus diesen Dingen.“ Zum Spiel gegen den MSV Duisburg stellt Högner fest: „Wir müssen an die absolute Leistungsgrenze gehen, um da auch zu punkten!“
Dabei wird er jedoch ausgerechnet auf Julia Debitzki verzichten müssen. Die geborene Duisburgerin, die neun Jahre beim MSV beziehungsweise dessen Vorgängerklub FCR 2001 Duisburg gespielt hatte, gehört mit 32 Jahren zu den erfahrensten Spielerinnen des SGS-Kaders. Im Derby gegen ihren Ex-Klub wird sie jedoch aufgrund einer Blinddarm-OP nicht zur Verfügung stehen.