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SGS: Kasperczyk über den "klaren Ton" im Revier
Auf dem Platz mit Plan

SGS: Kasperczyk über den "klaren Ton" im Revier
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Auch in Schönebeck vollzieht Trainer Ralf Agolli eine psychologische Gratwanderung: Noch immer wurde kein Bundesliga-Sieg verzeichnet, trotzdem war die Leistung gegen Duisburg mehr als lobenswert. Agolli sah "Leidenschaft, eine Reaktion des Teams, Kampf, spielerisch stellenweise richtig gute Sachen." So dass der A-Lizenzinhaber überzeugt den "Stolz auf meine Truppe" betonte.

Allerdings später auch zugab, "natürlich habe ich trotzdem Probleme, so eine 2:3-Niederlage zu verarbeiten." Wie bei Kollege Thomas Obliers auch Psychologie. Auch das nickt Agolli ab: "Deshalb bin ich für das kommende Match in München zuversichtlich." Die SGS fährt am Samstag mit dem Bus, für die 90 Minuten ertönt Sonntag, 11. November (11 Uhr) der Startschuss. In dem Bus wird auch Susanne Kasperczyk Platz nehmen, die vorab wohl wieder bei Marlene Kowalik übernachtet. "Das mache ich dann, wenn ich mit den anderen Mädels in Essen nach dem Freitagstraining mal raus gehe." Die Mittelfeldspielerin - wohnhaft in Aldenhoven bei Aachen - kennt sich in der Metropole nicht aus. "Ich weiß gar nicht, wohin wir dann immer gehen, ich renne einfach hinterher." Auf dem Platz sieht man sie eher selten planlos. In der Kaiserstadt absolviert "Kasper" noch für knapp 18 Monate ihre Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten beim Vereins-Doc der Alemannia Dr. Frank Uhl. "Alles ging ohne Beziehungen", betont die 22-Jährige, "ich habe mich einfach beworben". Von Montags bis Freitags startet Kasperczyk um 7.30 Uhr in den Morgenstunden. So dass nachvollziehbar ist, dass sie auch das wöchentliche Trainingsprogramm der SGS nur teilweise absolvieren kann. "Ich bin dafür am Dienstag und Mittwoch bei den Jungs von Jugendsport Wenau und den Mädels vom Regionalligisten Teutonia Weiden aktiv." Alles im Aachener Umfeld gelegen. Jungs hört sich gut an, es handelt sich um die Herren-Verbandsligamannschaft, bei der auch Bruder Maik agiert. Über ihr Durchsetzungsvermögen auf dem Platz muss sich Agolli deshalb keine Sorgen machen. Donnerstags und Freitags stellt sich Kasperczyk in Essen vor. "Das ist schon ein unglaublicher Aufwand", bestätigt die ehemalige Brauweilerin. Nicht verwunderlich, dass die C-Linzenzinhaberin auch noch ein DFB-Nachwuchs-Stützpunkttraining (Jahrgang 95-97) leitet, dazu mit Bruder Maik gleichfalls noch eine männliche C-Jugend scheucht. Kasperczyk grinst: "Fußball ist nun einmal mein Ding, darum dreht sich mein Leben, ich bin so verrückt." Bei der SGS steht sie bis 2009 unter Vertrag, auch der Umzug in die Kulturhauptstadt 2010 wird anvisiert, "allerdings erst nach dem Abschluss meiner Ausbildung." Alles soll weiter in Verbindung mit der SGS passieren, wo sich Kasperczyk mächtig wohl fühlt. "Ich war überrascht, wie familiär alles zugeht." Trotz gewaltiger Ambitionen. "Es bleibt dabei, wir haben einen Fünf-Jahres-Plan bis zur deutschen Meisterschaft", legte sich auch Andreas Kuhn nach dem 2:3 gegen den FCR ungefragt fest. Alles auch mit Kasperczyk. "Warum nicht", schmunzelt die begeisterte Skifahrerin. Die gebürtige Eschweilerin gibt zu: "Die Mentalität im Revier ist schon eine andere, der Ton ist ungewohnt klar." Ein Problem hat die 39-fache DFB-Auswahlkickerin (U17, U19, U21) damit nicht, eher amüsiert sie sich. Die U19-Europameisterin von 2002: "Mit den deutlichen Ansagen kann ich gut umgehen." Eher nicht mit einem 2:3 gegen den FCR: "So was von unnötig, da konzentriert man sich nach der Pause für zehn Minuten nicht." Auch auf der Fahrt von Essen nach München gibt es genügend Zeit, das noch einmal zu besprechen.

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