Denn die Psychologie rund um den Club ist zweischneidig. Zuletzt wurde die Zweitvertretung der Männer wirtschaftlich einen Kopf kürzer gemacht und abgemeldet. Alles eine Folge der haarscharf abgewendeten Insolvenz des Gesamtvereins. "Die Planungen stimmten vorne und hinten nicht", grübelt Schulte, "jeder, der eins und eins zusammenzählen konnte, wusste, es musste was passieren."
Logisch, dass es auch Anmerkungen gibt, die Zwote der Frauen abzumelden. "Die kostet aber nichts", analysiert Schulte trocken. Man würde im Jahr knapp 400 Euro Fahrt- und 200 Euro Schirikosten sparen. Schulte: "Sonst nichts." Deshalb bleibt der Unterbau. Schulte legt sich fest, zum wiederholten Mal: "Uns droht keine Gefahr." Man muss mit den Fußball-Pferden rechnen, denen vor der Apotheke ein Malheur passiert. Schulte: "Immer." Nicht mehr, wenn der neue Trikotpartner verkündet wird, was unter der Woche passiert. Die RAG würde nicht überraschen, war eine Alternative.
Es gibt Merkwürdigkeiten, die Schulte auch sauer aufstoßen, die sie nicht mehr hinter dem Berg hält. Die Ex-Stürmerin: "Die Kabinengeschichte." Es gibt den hochheiligen Männertrakt in der Lohrheide, eine steile Treppe führt runter. Es gibt Spindschränke und einen Physio-Bereich. In den letzten drei Jahren zogen sich die Frauen am Espenloh um. Jetzt spielt man Bundesliga, was sich Club-intern ausdrücken soll. Schulte: "Eigentlich hätte es einen Wechsel geben müssen." Eine Entscheidung der Stadt Bochum erfolgt offenbar nicht, es hätte auch nur eine geben können: Pro Frauen. Schulte berichtet von "sieben Gesprächen hinsichtlich der Kabinen."
Mit offenbar verschiedensten Ansprechpartnern innerhalb der SGW. Schulte: "Nie hat sich jemand getraut, zu sagen, es wird ein Wechsel vorgenommen." Den Kerlen soll offenbar nicht alles weggenommen werden. Die Spinde der Mädels wurden aus einem Container in den Gebäudetrakt verfrachtet. Schulte: "In einen schmalen Gang. Wir sollten zufrieden sein." Eine Konstellation, die sich mit dem Bemühen, einen Bundesligisten auch als Aushängeschild des Clubs zu präsentieren, sehr beißt.
Die Trainerin verständigte sich allerdings auf einen Kompromiss mit Männerkollege Dirk Helmig. Beide sind in einer Situation, keine Entscheidung komplett zu Gunsten einer Partei zu treffen. Schulte: "Ich verstehe, er möchte darin bleiben, er versteht, wir wollen da rein." Ihr Fazit: "Wir brauchen aber keine Versteher, wir brauchen Entscheider." Montags, Dienstag, Freitags ist das Schulte-Team vorort, Mittwochs, Donnerstags, Samstags gilt die Männerbelegung.