Für die Frauen der SGS Essen ist dieser Spieltermin (Freitag, 19 Uhr) ein Novum, wie Manager Willi Wißing betont: "Normalerweise spielt da RWE, wir haben höchstens schon mal mittwochsabends gespielt, das ist aber überhaupt nicht zu vergleichen." So hofft Wißing natürlich auf zahlreiche Zuschauer, die das Wochenende mit Bundesliga-Fußball einläuten wollen. Zuletzt haben die Essenerinnen vor eigenem Publikum zumindest ganz gute Werbung für sich gemacht, die Mädels dürfen also gespannt sein, wie viele Kehlen sie am heutigen Freitagabend im Stadion unterstützen werden.
Unterstützung würde den Essenerinnen auf jeden Fall gut tun. In den letzten beiden Spielen mussten sie bittere Niederlagen gegen den VfL Wolfsburg hinnehmen (1:2, 0:4). Erst unterlagen sie im Pokal, dann in der Liga. "Die müssen wir jetzt sofort abhaken", hat Trainer Markus Högner von seine Spielerinnen gefordert. Schließlich geht es in der Liga Schlag auf Schlag weiter. Mit Werder Bremen empfängt die SGS zwar einen Aufsteiger, das bedeutet aber nicht, dass der sich von Anfang an geschlagen gibt. Mit nur einem Punkt Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze ist für die Bremerinnen alles drin.
Dementsprechend erwartet Högner den Gegner auch. "Ähnlich wie wir setzt Bremen auf Nachwuchsspielerinnen", erklärt der SGS-Coach. Das Durchschnittsalter liegt mit 22,1 Jahren nur knapp unter dem der Essenerinnen (22,4). "Und trotzdem haben sie klasse Spielerinnen in ihren Reihen. Ein Glück für uns, dass Pia-Sophie Wolter und Stephanie Goddard (früher mal in Essen, Anm.d.Red.) ausfallen. Wir müssen wirklich auf Konter aufpassen und sicher stehen."
Auch wenn die Essenerinnen zuletzt eine Niederlage gegen Wolfsburg hinnehmen mussten, läuft die Saison weiterhin hervorragend. Platz vier und Anschluss an die Spitzenplätze - was will man mehr? Ein Sieg wäre für Högner daher sehr wichtig. "Wenn wir gewinnen, bleiben wir oben dran und bauen unseren Vorsprung nach unten aus." Schließlich stehen nach der Länderspielpause drei schwere Spiele auf dem Programm: FC Bayern München, SC Freiburg und FFC Frankfurt heißen die nächsten Gegner. "Ich bin froh, dass wir den Abstand nach unten aufgebaut haben, zwei Siege weniger und wir würden unten drin hängen", erklärt der Trainer.