Potsdams Stürmerin Genoveva Anonma behauptete laut Trainer Bernd Schröder, vor ihrem Platzverweis (16.) wegen unsportlichen Verhaltens von der Wolfsburger Bank aufgrund ihrer Hautfarbe beleidigt worden zu sein. "Es hat eine diskriminierende Bemerkung von der Bank gegeben, deshalb hat sie den Finger gezeigt. Wir werden das prüfen. Wenn das wirklich so gewesen ist, haben wir ein Problem", sagte der 71 Jahre alte Turbine-Coach, der nach den Vorfällen nicht zur Pressekonferenz erschien.
VfL-Trainer Ralf Kellermann wies die Vorwürfe entschieden von sich und seinem Team: "Wir haben uns über Anonma geärgert, es gab aber keine Beleidigung gegen sie. So lange ich hier Trainer bin, würde ich denjenigen nach Hause schicken, sobald ich etwas in dieser Richtung höre. Die Linienrichterin stand dabei, wenn sie so etwas gehört hätte, hätte sie auch reagiert."
"Anonma hatte einen Blackout"
Anonma hatte vor dem Platzverweis VfL-Abwehrspielerin Noelle Maritz gefoult und danach offenbar der VfL-Bank den Mittelfinger gezeigt. Nach entsprechendem Hinweis der Linienrichterin Katrin Rafalski verwies Schiedsrichterin Marija Kurtes (Düsseldorf) die 26-Jährige aus Äquatorialguinea wegen unsportlichen Verhaltens des Feldes.
Auf dem Weg in die Kabine trat die Stürmerin noch gegen eine Pylone am Spielfeldrand, die Kellermann traf. "Anonma hatte einen Blackout. Sie muss sich im Griff haben", sagte der VfL-Coach. Durch den Sieg ist Titelverteidiger Wolfsburg in der Tabelle bis auf einen Punkt an das Führungsduo 1. FFC Frankfurt und Potsdam (beide 47 Punkte) herangerückt.