"Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber sie ist schon seit längerem in mir gereift. Ich habe aus der persönlichen Einschätzung meiner Leistungen beim Algarve-Cup die Konsequenzen gezogen. Auch wenn andere sagen, dass ich passabel gespielt habe, reicht mir das nicht. Mein Anspruch ist es, vorne weg und nicht nur mitzulaufen", erklärte Jones, die nach einer halbjährigen Pause beim für die Deutschen enttäuschend verlaufenden Turnier in Portugal wieder beim DFB-Team dabei war.
Die Abwehrspielerin, die von Juli 2001 bis September 2003 schon einmal aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war, sieht ihren Leistungstand als nicht WM-reif an: "Mein Körper hat mir schon vor dem Algarve-Cup Signale gesendet, die mit meinen ehrgeizigen sportlichen Zielen nicht konform gingen. Das Tempo, das mittlerweile im internationalen Frauenfußball gegangen wird, ist sehr hoch. Enorme Laufbereitschaft wird gefordert. Und ich bin in einem Alter, in dem sich so etwas nicht mehr beliebig regulieren lässt."
Die Frankfurterin, die ihren bis zum Ende der Saison 2007/08 laufenden Vertrag in Frankfurt erfüllen will, denkt bereits an die Zeit nach der aktiven Laufbahn und treibt ihre berufliche Zukunft voran. So wird sie im Juli am Fußball-Lehrer-Lehrgang teilnehmen, um die Trainerlizenz zu erwerben. Nationaltrainerin Silvia Neid bedauerte unterdessen die Entscheidung von Jones: "Ich bin überzeugt, dass Steffi es noch geschafft hätte, in WM-Form zu kommen. Aber wir haben lange darüber gesprochen, und ich konnte sie nicht zum Weitermachen bewegen, also muss ich ihre Entscheidung akzeptieren." FFC-Manager Siegfried Dietrich ist immerhin froh darüber, dass Jones den Hessen noch ein Jahr treu bleibt: "In Anbetracht ihrer Argumente und persönlichen Einschätzung haben wir großen Respekt vor ihrer Entscheidung und freuen uns, dass sie zumindest dem 1. FFC Frankfurt noch für die Saison 2007/2008 erhalten bleibt."