Die Mannschaften standen schon zur Nationalhymne bereit auf dem Rasen vor der Haupttribüne, als der offizielle Teil noch einmal unterbrochen wurde. Schließlich musste da Mbabi doch noch ihre Auszeichnung zur Fußballerin des Jahres entgegen nehmen, wozu sie bereits Mitte August ernannt wurde. "Darüber habe ich mich riesig gefreut", erklärte die Stürmerin. "Es ist eine große Ehre in der Reihe solcher Spielerinnen zu stehen und so eine Einzelauszeichnung im Mannschaftssport zu bekommen."
Bekommen hatte sie die zum einen, weil sie in der Bundesliga die herausragende Spielerin der Saison war. Mit ihren 11 Toren in 20 Spielen war sie maßgeblich mit dafür verantwortlich, dass Bad Neuenahr am Ende auf Platz sieben landete und den Blick eigentlich nie Richtung Tabellenkeller wenden musste.
Torkönigin und Chancentod
Zum anderen spielte sie nach dem WM-Aus auch in der Nationalelf eine herausragende EM-Qualifikation. 17 Tore in 7 Spielen stehen ihr dort zu Buche. Als Star der Mannschaft fühlt sich die 24-Jährige aber keineswegs. "Wir sind so eine super Mannschaft, die Stimmung ist richtig gut. Ich fühle mich hier total wohl und dann macht es noch mehr Spaß da zu spielen."
Das sah man dann auch beim Länderspiel in Duisburg gegen die Türkei, bei dem Mbabi beim 10:0-Sieg den Torreigen eröffnete. Zwar sollte es nicht ihr einziger Treffer bleiben - eine Viertelstunde vor Schluss erzielte sie auch noch das 7:0 - doch bewies sie sich diesmal als Chancentod, denn es hätten gerne fünf mehr sein können. Selbstkritisch merkte Mbabi nach dem Schlusspfiff an: "Ich gehe jetzt ans Kopfballpendel und dann ist das bis zum nächsten Spiel hoffentlich behoben."
Vorbereitung auf die EM
Das steht im Oktober auf der Tagesordnung. Dann nämlich (20., 23. Oktober) treten die DFB-Mädels auf ihrer USA-Reise gegen die Amerikanerinnen an und werden die ersten zwei nennenswerten Testspiele vor der EM 2013 in Schweden bestreiten. "Das wird eine erste Standortbestimmung", weiß auch die amtierende Fußballerin des Jahres. "Auf unserem Weg zur EM wollen wir uns natürlich weiter verbessern, damit wir dann dort eine gute Rolle spielen werden."