In Karaganda kam die bereits als Gruppensieger für die Endrunde in Schweden (10. bis 28. Juli 2013) qualifizierte Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid zu einem 7:0 (3:0), verpasste in einer einseitigen Partie in Karaganda aber ein historisches Torfestival wie beim 17:0-Rekordsieg im Hinspiel im November.
Die Tore für den siebenmaligen Europa- und zweimaligen Weltmeister beim achten Sieg im neunten Gruppenspiel erzielten Celia Okoyino da Mbabi (8./42.), Viola Odebrecht (33.), Anja Mittag (55.), Bianca Schmidt (63.), Martina Müller (86.) und Lena Goeßling (87.). Das abschließende Duell folgt am Mittwoch (15.00 Uhr/ZDF) gegen die Türkei in Duisburg.
Neid hatte erklärt, gegen den Underdog erste Eindrücke für die Zusammenstellung des EM-Kaders sammeln zu wollen. In der zweiten Hälfte feierte Kim Kulig nach 14-monatiger Verletzungspause bei ihrer Einwechslung in der 66. Minute ihr Comeback. Die 22-Jährige vom 1. FFC Frankfurt hatte im WM-Viertelfinale gegen Japan (0:1 n.V.) einen Kreuzbandriss erlitten.
Vom Anpfiff an entwickelte sich das erwartete Spiel auf ein Tor. Die Kasachinnen verlegten sich nach dem Debakel im Hinspiel komplett auf die Defensive. Die Deutschen, die verletzungsbedingt auf Linda Bresonik (Paris St. Germain), Alexandra Popp und Verena Faißt (beide VfL Wolfsburg) verzichten mussten, suchten geduldig nach Lücken, die Halbzeitführung hätte noch höher ausfallen können.
Im zweiten Durchgang bot sich das gleiche Bild: Kasachstan war um Schadensbegrenzung bemüht, die Deutschen machten unermüdlich das Spiel. Neid konnte bei der ersten Folge des "EM-Castings" beruhigt frühzeitig wechseln.
Ein weitaus härterer Prüfstein wartet, wenn die DFB-Frauen am 20. und 23. Oktober einen Länderspiel-Doppelpack in den USA bestreiten. Gegen den Olympiasieger und Weltranglistenersten will Neid überprüfen, "wo wir wirklich stehen".