Die fußballfreie Zeit sollte für Markus Högner eigentlich Erholung sein. Stattdessen aber kam der Trainer der Essenerinnen mit einer Erkältung zurück auf den Platz. Seine Kinder hatten ihn auf Trapp gehalten. Denn anstatt auszuspannen, musste Högner bei seinem Jüngsten Windeln wechseln, Fläschchen geben und seinen ältesten Sohn (4) belustigen.
Ab Donnerstagabend tauscht der 45-Jährige seine Kinder wieder gegen seine Fußballmädels. Um 18.30 Uhr (Raumerstr.) starten sie in die Vorbereitung auf die Saison 2012/2013. Während der langen neun Wochen wird Högner seinen Schützlingen alles abverlangen. Damit er am Anfang nicht mehr lange Kondition bolzen muss, hatte jede Spielerin einen Trainingsplan mit im Urlaub. „Ich möchte direkt mit dem Fußballspielen anfangen“, erklärt der Coach.
Verlängerter Urlaub für Kat Tarr
Nicht mehr mit dabei sein wird Jessica Bade. Die 19-Jährige hat um ihre Vertragsauflösung gebeten und möchte zum SC Bad Neuenahr wechseln. Auch Katarina Tarr wird die ersten Tage verpassen. Sie weilt noch in ihrer Heimat USA. Ebenso verlängerten Urlaub erhielt Zugang Madeline Gier. Die Jugend-Nationalspielerin hat Probleme mit dem Syndesmoseband und wird erst in einer guten Woche wieder mittrainieren können. Die beiden anderen Neuen, Christina Dierkes und Geldona Morina, sind von Anfang an dabei und werden sich hoffentlich schnell in der Mannschaft integrieren.
Högner ist soweit zufrieden mit dem Kader. Zwar schließt er weitere Zugänge nicht aus - „Eine Kreative im Mittelfeld, die vielleicht auch Tore schießt, würde uns gut zu Gesicht stehen“ - doch große Veränderungen wird er nicht mehr vornehmen. Schließlich lief die vergangene Saison mit Platz fünf mehr als optimal. Daher nimmt der Coach seine Mannschaft auch in die Pflicht: „Einige Spielerinnen waren neu, auch in der Bundesliga. Sie haben frei aufgespielt. Das zweite Jahr wird immer schwerer.“
Saisonziel: In allen Bereichen verbessern
Wohl auch, weil die Konkurrenz deutlich nachgelegt hat. „Mannschaften, die wir in der letzten Saison hinter uns gelassen haben, haben auf dem Tansfermarkt zugeschlagen. Die wollen es wissen.“ Zum Saisonstart steht direkt das Derby gegen den FCR Duisburg an. Dort können die SGSlerinnen gleich einmal zeigen, dass die letzte Saison keine Eintagsfliege war. Dennoch, von einem Saisonziel nimmt Högner erst einmal Abstand. „Einen Teballenplatz sage ich nicht. Wichtig ist, dass wir uns in allen Bereich noch einmal verbessern.“