Am Freitag, 4. Mai, wird Malinowski erneut operiert. Bis dahin hat die Juniorinnen-Nationalspielerin noch viel vor. Ausruhen gibt es nicht, sie ist bereits wieder fleißig im Kraftraum unterwegs. "Bis zwei Tage vor der OP soll ich weiterhin Krafttraining für die Beine machen", erklärt Malinowski, "damit sich die Muskulatur nicht schon frühzeitig zurückbildet." Doch darüber ist die Mittelfeldspielerin gar nicht so traurig. So bleibt wenigstens keine Zeit, sich zu viele Gedanken über die erneute schwere Verletzung zu machen.
Als die gebürtige Bochumerin von ihrem Pech erfahren hat, konnte sie es gar nicht glauben und war ganz schön geknickt. "Einfach nur kacke", dachte sie im ersten Moment. "Warum schon wieder ich? Es war doch alles gut und ich war in guter Form", blickt sie auf den 31. März, den Eröffnungstag des U19-Länderpokals in Duisburg zurück. Doch sofort geht der Blick nach vorne. Malinowski gibt sich kämpferisch: "Jetzt ist es so und ich muss damit leben. Ich will wieder Fußball spielen!"
Dabei sah es doch zunächst noch so gut für die ehemalige Wattenscheiderin aus. Zahlreiche Untersuchungen bescheinigten ihr Glück im Unglück. Ihr wurde lediglich geraten, zunächst einmal noch ein bisschen Aufbautraining für das Knie zu machen, ehe sie nach zehn Tagen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen sollte. "Aber in der Reha wurde es nicht besser", sagt Malinowski. "Vor allem, wenn ich Koordinationsübungen und schnelle Bewegungen gemacht habe, war mein Bein instabil und ich bin noch einmal zum Arzt gegangen." Und der überbrachte ihr dann am Donnerstag die Hiobsbotschaft.
Rückendeckung vom Trainer
"Ich war eigentlich ganz optimistisch", berichtet die Essenerin über ihren Arztbesuch. "Ich hatte bei weitem nicht so starke Schmerzen, wie beim ersten Kreuzbandriss und ich konnte ja auch eigentlich noch alles machen. Joggen war überhaupt kein Problem." Aufmunternde Worte gab es von Trainer Markus Högner. "Er hat gesagt, ich solle den Kopf nicht hängen lassen", ermutigte er Malinowski. Der Coach glaubt fest daran, dass sein Schützling den herben Rückschlag überwindet und in einem halben Jahr wieder im Kader zurück ist. Denn trotz Verletzung soll ihr Vertrag bei der SGS um mindestens ein Jahr verlängert werden.
Aller Voraussicht nach wird Malinowski in sechs Monaten dann wieder im Trikot der Essenerinnen auflaufen. Zumindest sollte die Genesung nicht wie beim letzten Mal, ein Jahr dauern. Damals war so ziemlich alles im Knie lädiert, was nur kaputt gehen kann. "Das Positive", so Malinowski, "der Knorpel ist anscheinend in Ordnung und auch sonst ist nichts beschädigt."