Trainer Marco Ketelaer monierte, dass der Großteil der Spielerinnen sich mental nicht auf die Partie gegen Aufsteiger Lokomotive Leipzig mit der Ex-Duisburgerin Anne van Bonn als Spielführerin konzentriert hätte und sah dies als Grund für die schlechte Leistung. Verwunderlich wäre es nicht ob der Vorfälle unterhalb der Woche. Gäste-Trainerin Claudia von Lanken machte ihrer Mannschaft derweil zurecht ein Kompliment: „Wir sind in der Bundesliga angekommen und wir wissen jetzt, wie hoch das Tempo ist. Wir sind ein klein wenig traurig, aber der Sieg geht in Ordnung.“
Tatsächlich hätten die Leipzigerinnen bereits nach wenigen Minuten hinten liegen können, Luisa Wensing und ihre Sturmpartnerin Alexandra Popp vergaben aber gute Chancen, ebenso wie Simone Laudehr nach einer Ecke (9.). Und so leisteten die „Löwinnen“ Aufbauarbeit für den Liga-Neuling, der in der Folge mehr riskierte. Josefine Krengel fasste sich ein Herz und startete einen Konter, ließ sich auch nicht von FCR-Torfrau Christina Bellinghoven aufhalten, die viel zu weit rausgekommen war und den Gegentreffer mitzuverantworten hatte. Es folgte der Querpass auf Lyn Meyer, die dann auch zur Führung traf (14.).
Der Aufsteiger spielte fortan selbstbewusster und nutzte auch die Schwachstelle der Duisburgerinnen auf der linken Abwehrseite, wo die Zugänge Dolores Silva und Laura Neboli noch nicht den überzeugendsten Eindruck hinterließen.
Die „Löwinnen“ wirkten zudem recht konzeptlos, leisteten sich etliche Fehlpässe und in der Offensive fehlten ebenso die präzisen Flanken. Popp traf kurz vor der Pause noch die Latte.
In der zweiten Halbzeit ließen die Leipzigerinnen konditionell merklich nach und zogen sich in ihre eigene Hälfte zurück. Popp war es schließlich, die den Ausgleich besorgte. Nach einem von Mandy Islacker ausgeführten Freistoß von der Seitenlinie war die U20-Weltmeisterin per Kopf erfolgreich (59.). Von Lanken ahnte zu diesem Zeitpunkt wohl bereits nichts Gutes, zumindest erklärte sie später, dass sie sich gewünscht hätte, dass die 90 Minuten schneller vorbeigegangen wären. Zwei Torschüsse konnte ihre Torfrau Carolin-Sophie Härling noch parieren, ehe Weichelt im dritten Versuch erfolgreich war und den Ball im Strafraumgewühl doch noch über die Torlinie brachte.
Coach Ketelaer kündigte auf der Pressekonferenz an, dass er dafür sorgen würde, dass sich seine Spielerinnen demnächst wieder auf das Fußballspielen konzentrieren. Aber bereits jetzt ist abzusehen, dass die Duisburgerinnen vor einer schwierigen Saison stehen.