Die Stimmung bei den SGS-Verantwortlichen ist deutlich gelöster als noch vor der Winterpause. Und auch Emily Zurrer sowie Brittany Timko scheinen sich in Essen bereits wohl zu fühlen – nur das Wetter könnte deutlich besser sein.
Die ersten Worte auf deutsch waren somit auch: „Es ist scheiße kalt.“ Dies bekräftigt auch nochmal Zurrer: „Es sind alle sehr nett, das einzige Problem ist der Schnee.“ „Die beiden haben auch noch nie auf Eis und Schnee trainiert“, weiß zudem Ralf Agolli zu berichten, der neben seiner Trainertätigkeit in diesen Tagen auch häufiger als Chauffeur einspringen muss. Der Coach weiß dennoch bisher nur positives zu berichten. Sollte die DFB-Pokalpartie gegen den FSV Gütersloh am Sonntag stattfinden (14 Uhr, Stadion „Am Hallo“), stehen Zurrer und Timko in jedem Fall in der Startformation, auch wenn „sie die Laufwege der Mitspielerinnen noch nicht kennen.“
Ob das Pokalspiel gegen Gütersloh am Sonntag stattfinden kann, ist aufgrund der schlechten Wetterbedingungen äußerst fraglich. Eine Entscheidung fällt nach der Platzkommission am Freitagmittag. Bis auf Sabrina Duhme und Carina Chojnacki könnte Ralf Agolli aber auf alle Spielerinnen zurückgreifen. Neben den Kanadierinnen hat der Coach auch Inka Wesely, die nach ihrem Kreuzbandriss nun wieder voll einsatzfähig ist, bereits ein Platz in der Startelf zugesichert. Im Sturm – Agolli setzt weiter auf das 4-4-2-System - ist Stefanie Weichelt gesetzt.
An der Verpflichtung der 24-jährigen Timko war Agolli bereits seit geraumer Zeit interessiert, „aber ich hätte nie gedacht, dass sie zu uns kommen würde.“ Die kanadische Nationalspielerin gehört in ihrem Heimatland zu den besten Spielerinnen, hatte auch Angebote aus Australien und Schweden vorliegen. „Die deutsche Bundesliga ist eine der stärksten Ligen. Für mich ist es ein großer Anreiz, in dieser Klasse zu spielen“, erklärt Timko, der die Eingewöhnung im dem neuen Umfeld nicht allzu schwer fallen wird. Und dass nicht nur wegen ihrer aufgeschlossenen Art. „Dass wir zusammen in das für uns fremde Land gekommen sind, macht es deutlich leichter“, meint Zurrer, woraufhin Timko flachsend einwirft: „Ich mag sie nicht. Und das ist schlecht.“
Mit der Mannschaft gibt es derweil aber keine Probleme, auch keine Verständigungsschwierigkeiten. Wobei Agolli seine Anweisungen beim Training auch weiterhin auf deutsch gibt. Ein klares Ziel hat das Duo ebenso. „Zum einen möchten wir uns persönlich weiter entwickeln und zum anderen wollen wir helfen, dass das Team besser wird“, erklärt Timko, die im Gegensatz zu Zurrer schon einmal in Deutschland war: 2005 traf sie mit der kanadischen Nationalmannschaft in Hildesheim auf die DFB-Frauen, von der sie ohnehin einen starken Eindruck hat. Mit den deutschen Nationalspielerinnen wird sie sich in der Bundesliga in Zukunft nun häufiger messen dürfen, und auch an das Wetter werden sich Zurrer und Timko noch gewöhnen.