Als Hauptverantwortliche des Stimmungshochs zeichnen TSV-Coach Hasan Yildirim und sein „Co“ Murat Sipahi verantwortlich. RevierSport sprach anlässlich der offiziellen Mannschaftsvorstellung des Klubs mit den beiden Architekten des Erfolgs.
Hallo Herr Yildirim. Ihre Laune scheint bestens zu sein, obwohl Ihnen das Aufstellen Ihrer Kicker für das offizielle Team-Foto nicht schnell genug ging.
Yildirim: In der Tat ist meine Laune bestens. Was die Organisation angeht befinden wir uns wohl in einem ständigen Lernprozess. Ich war zwölf Jahre Profi-Kicker und habe von Menschen wie etwa Jupp Derwall sehr viel gelernt. Für mich ist es nicht immer einfach, den Unterschied zwischen Profi- und Amateurfußball zu akzeptieren. Ich lege einfach sehr viel Wert auf Disziplin und Organisation. Dennoch war mein vermeintlicher Ärger über das zu langsame Aufstellen nicht so ganz ernst gemeint, zumal mein Co-Trainer eigentlich alles perfekt organisiert hat.
13 neue Kicker und alle Leistungsträger weiter an Bord: Der TSV scheint für die Bezirksliga gut gerüstet zu sein.
Sipahi: Vielen Dank für das Kompliment. Tatsächlich habe ich mich sehr bemüht. Aber wie der Trainer schon festgestellt hat, ist eben alles ein Lernprozess.
Die Zusammenarbeit zwischen Ihnen scheint gut zu funktionieren. Wie ist die Kompetenzverteilung?
Sipahi: Das letzte Wort hat natürlich immer der Coach. Für mich ist es eine riesige Bereicherung unter einem erfahrenen Ex-Profi wie Hasan Yildirim arbeiten zu dürfen. Im Grunde genommen lerne ich von ihm.Als Jugendlicher habe ich bereits Spiele von Ihm gesehen. Er ist ein richtiges Vorbild für mich. [/b]
Der heute 49-Jährige wurde am 10.August 1960 in Bandirma im Westen der Türkei geboren. Schon im frühen Kindesalter kam der Vater von vier Töchtern nach Duisburg. Im Stadtteil Walsum wohnt Yildirim zusammen mit seiner deutschen Frau, mit der er seit mittlerweile 30 Jahren verheiratet ist. Der gelernte Speditionskaufmann kickte in seiner aktiven Profi-Karriere unter anderem drei Jahre für den MSV Duisburg. In der Türkei war der zweifache Großvater in Izmir und Antalya am Ball. Seinen größten sportlichen Erfolg konnte Yildirm mit seinem Engagement beim Istanbuler Traditionsklub Galatasaray verbuchen. Bei den „Löwen“ kickte der Erfolgscoach eineinhalb Jahre unter dem ehemaligen Bundestrainer Jupp Derwall. Als Trainer konnte Yildirim ebenfalls Erfolge verbuchen. Vier Trainerstationen, vier Aufstiege (u.a mit dem SC Vatangücü 05 Düsseldorf), so lautet die Bilanz des heutigen TSV-Coaches, der in Duisburg auch schon das Team des Lokalrivalen FSV Duisburg trainierte.
Yildirim: Klar treffe ich letzten Endes die Entscheidungen. Dennoch sprechen wir uns natürlich ab, dass bedeutet, ich treffe meine Entscheidungen in den wenigsten Fällen alleine. An dieser Stelle möchte ich Murat ausdrücklich loben. Er hat hier bislang eine super Arbeit abgeliefert. Sowohl im organisatorischen Bereich, als auch bei den Spielertransfers hat er sich voll reingehängt. Ohne ihn wäre der bisherige Erfolg kaum möglich gewesen. Sie sehen also: Nur gemeinsam sind wir stark.
Stichwort Erfolg. Die Mannschaft hat in der letzten Saison die Meisterschaft dominiert und ist hoch überlegen aufgestiegen. Sehen Sie in dieser Dominanz eine Gefahr für die kommende Bezirksliga-Saison?
Yildirim: Nein überhaupt nicht. Meine ‚Jungs’ wissen ganz genau, dass die Bezirksklasse bedeutend anspruchsvoller ist als die A-Liga. Wir bleiben alle schön auf dem Teppich und heben nicht ab. Zudem kommt die Tatsache, dass wir uns akribisch vorbereitet haben.
Sie haben bereits im Juni, zwei Wochen früher als alle anderen Teams, mit der Vorbereitung angefangen. Was steckt hinter dieser Maßnahme?
[b]Yildirim: Das ist ganz einfach. Je länger ein Kicker keinen Ball am Fuß hat, desto schneller sitzt das Gelernte nicht mehr so sicher. Wir müssen einfach im Rhythmus bleiben, da wir in der kommenden Saison eine gute Runde spielen möchten. Zudem haben wir 13 neue Akteure an Bord, die sich so schnell wie möglich akklimatisieren sollen.
Wie zufrieden sind Sie mit den Neuzugängen?
Sipahi: Der erste Eindruck ist sehr positiv. Alle unsere Neuverpflichtungen geben sich große Mühe und ziehen voll mit.
Kam vom klassenhöheren Team aus Gladbeck: Danijel Colic.
Der TSV konnte neben prominenten Neuzugängen, wie zum Beispiel Danijel Colic, auch noch alle Leistungsträger halten. Wie sehen die Ziele für die kommende Runde aus?
Yildirim: Zunächst einmal möchten wir als Aufsteiger natürlich die Klasse halten. Darüber hinaus wären alle mit einem einstelligen Tabellenplatz sehr zufrieden.
Und langfristig?
Yildirim: Da sehe ich den Klub auf jeden Fall in der Landesliga. Vielleicht klappt es dann auch endlich mit einer neuen Platzanlage.
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