Wickedes Trainer Marco Schott sprach im Anschluss an den souveränen Sieg daher auch völlig zu Recht von einem „großen Schritt in Richtung Landesliga“. Und da gehört diese Elf auch hin. Denn nicht nur fußballerisch ist die Schott-Elf Klassenprimus, sondern auch physisch kann kaum ein Team dagegen halten. Kein Wunder, dass die Heimelf rund 30 Minuten brauchte, sich überhaupt auf die Gäste einzustellen. Bis dahin lag der TuS allerdings durch einen Städter-Treffer aus der 16. Minuten schon mit 0:1 hinten, kam regelmäßig einen Schritt zu spät und hatte auch in den Eins-gegen-eins-Situationen stets das Nachsehen.
Trotzdem filterte TuS-Coach Axel Schmeing für sich vor allem das Positive aus der Partie. „Die letzte viertel Stunde vor und unmittelbar nach der Pause waren wir mindestens gleichwertig. Dafür ein riesiges Kompliment an meine Jungs.“ Doch wer von den Körner Anhängern gehofft hatte, dass die Mannschaft in der Phase den Ausgleich schafft, wurde letztlich enttäuscht.
Dreizehn Minuten reichten Roman Schymanietz, der bis dahin allerdings auch schon drei Hochkaräter leichtfertig vergeben hatte, den Sack für die Gäste zuzumachen. Wie der Top-Scorer die beiden Treffer markierte, war allerdings aller erster Güte. Man sollte auf diesem Level sicher mit Superlativen vorsichtig sein, aber das 2:0 in der 60. Spielminute verdiente schon das Prädikat „Weltklasse“.
Wickedes Keeper Jan Broda hatte lang auf die Linksaußen Position abgeschlagen. Schymanietz schüttelte seinen Gegenspieler ab und nahm den Ball volley und das Leder fand aus gut 30 Metern den Weg unhaltbar in den rechten Winkeln. Allein dieser Treffer war das Eintrittsgeld – und mehr – wert. „Die letzte Wochen und auch heute lief es bei mir nicht so rund. In den Schuss habe ich meinen ganzen Frust reingelegt“, so der Kicker im Anschluss.
Und das befreite den Angreifer offensichtlich. Eine schöne Einzelleistung gegen die komplette Körner Hintermannschaft dreizehn Minuten später schloss er souverän mit seinem zweiten Treffer ab (73.). „Die individuelle Klasse von Roman hat heute den Unterschied gemacht“, analysierte Axel Schmeing anschließend. Marko Schott hingegen wollte keinen seiner Kicker besonders hervorheben, sondern lobte die geschlossene Mannschaftsleistung: „Wir haben sehr diszipliniert und phasenweise auch gut gespielt.“
Nach den beiden Treffern von Schymanietz war die Messe aber natürlich gelesen. Bei der Heimelf ließen die meisten die Köpfe hängen und konnten letztlich mit dem 0:3 zufrieden sein, denn in der 89. Minute krachte es noch einmal kräftig im Gebälk der Körner. Der gerade eingewechselte A-Jugendliche Thomas Sulewski setzte mit einen 20-Meter Schuss ans Lattenkreuz den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame, wenn auch meist einseitige, Partie.