Und so wusste auch Haarzopf-Coach Wolfgang Gräfen, dass längst nicht alles optimal lief: „Wenn man das Spiel genau betrachtet, muss man sagen, dass hier für Oberhausen mehr drin gewesen wäre.“
Nach forschem Beginn des Gastgebers netzte Goalgetter Sebastian Stropp zum 1:0 für den Spitzenreiter ein (9. Minute). Es war bereits das zwölfte Saisontor für Stropp, der ansonsten heute aber eher blass blieb und Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt wurde.
Warum nach der frühen Führung zwei Gänge zurück geschaltet wurde, weiß auch Gräfen nicht: „Wir haben das Fußball spielen eingestellt und den Gegner stark gemacht, waren nicht mehr aggressiv und laufstark.“ Dieser Passivität war das 1:1, Patrick Jakof hatte für die Gäste aus Oberhausen nach 35. Minuten vollstreckt, geschuldet.
An eine Überraschung mochte am Föhrenweg aber keiner so richtig glauben. Und so war es Simon Schneider, der alle kurz aufkeimenden Spekulationen einer möglichen Premiere, nämlich der ersten Saisonniederlage ein Ende setzte und postwendend zur erneuten Führung für Haarzopf traf (36. Minute).
Die Vorentscheidung: Marciel Kobiela trifft vom Punkt (RS-Foto: Schölzel).
Nach dem Pausentee kamen die von Trainer Michael Schneider Oberhausener erneut zu Chancen. Dass sie daraus kein Kapital schlagen konnten, lag vornehmlich an Haarzopf-Keeper Martin Trener. „Er hat zwei Mal hervorragend gehalten, das hätte beide Male der Ausgleich seinen können.“, lobt Gräfen seinen Schlussmann und analysiert weiter: „Der Gegner hat in dieser Phase enorm gedrückt, aber dann kommt es zu einer Situation die zum Konter und für uns zum Elfmeter führt.“
Oberhausens Mario Unkel sah für seine Notbremse im Sechzehner nur die gelbe Karte, der anschließend eiskalt verwandelte Elfmeter von Marcel Kobiela dürfte allerdings Bestrafung genug gewesen sein (80. Minute). So war es letzten Endes ein so genannter Arbeitssieg, der die Mannen aus dem Essener Westen nun mit drei Punkten Vorsprung und dem deutlich besseren Torverhältnis gegenüber Schönebeck gut aussehen lässt.
Ist die Landesliga denn inzwischen ein Thema in Haarzopf? „Ich nehme das Wort nicht gerne in den Mund. Unsere Ausgangsposition ist jetzt hervorragend. Wir haben eine sehr junge Truppe. Das Ziel Landesliga wurde zu Beginn nie ausgegeben.“, dämpft Gräfen die neuerlich gestiegene Erwartungshaltung und ergänzt: „Wir haben immer gesagt, dass wir oben mitspielen wollen. Dass die Situation nun so positiv ist, spricht für die Mannschaft. Wir werden uns in der Winterpause zusammen setzen und das Ziel gemeinschaftlich neu ausgeben. Sollten wir am Ende immer noch Erster sein, hat sich die Mannschaft das absolut verdient. Ob es am Ende so ist, muss man einfach abwarten“, zwinkert ein zufriedener Gräfen.