Dabei hätten seine Jungs ihm einen ganz geruhsamen Nachmittag bescheren können, wenn vor allem Vahdet Pehlivan mehr als nur eine seiner zahlreichen Gelegenheit zu einem Treffer genutzt hätte. Doch bekanntlich hat jede Medaille immer zwei Seiten. Und das gilt auch für Pehlivan. Heute eindeutig der beste Mann auf dem Feld, überzeugte er wieder einmal durch hohe Laufbereitschaft, Einsatzfreude und Zweikampfstärke, brauchte jedoch bis zur 50 Spielminute, um seine Farben in Front zu schießen. "Das 1:0 war mehr als überfällig, eigentlich hätten wir bereits zur Pause führen müssen", bemerkte Laußmann anschließend treffend.
Denn in Halbzeit eins war von den Gästen überhaupt nichts zu sehen und es überraschte Laußmann schon, "dass Wacker hier so destruktiv aufgetreten ist." Doch das lag vor allem am FCB selbst. Von Beginn an nahmen die Blau-Weißen das Heft in die Hand und dominierten den Gegner besonders im Mittelfeld und Angriff. "In den ersten 45 Minuten sind wir gar nicht ins Spiel gekommen und konnten vor allem läuferisch nicht dagegenhalten", machte auch Gäste-Coach Uwe Esser Defizite in den zentralen Schaltstellen aus.
Und auch nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte in Richtung Gästegehäuse, doch mehr als das 1:0 kam nicht dabei heraus für den Favoriten. Und dann plötzlich der Schock für Brünninghausen: Nach einem abgeblockten Schuss von Daniel Döring war der bis dahin beinahe unsichtbare Gästesturmführer Glöckner wieder einmal zur Stelle und markierte mit seinem bereits zehnten Saisontreffer ganz cool den Ausgleich (61). Und der Glöckner-Treffer wirkte nach. Beim FCB riss plötzlich der Faden, wodurch Wacker die Partie jetzt ausgeglichener gestalten konnte.
Als sich dann die Partie dem Ende entgegen neigte, man sich schon auf ein Unentschieden einstellte, plötzlich doch noch der entscheidende Treffer. Mit einem Billardtor reinster Güte überwand Ferhat Degirmenci den unglücklichen Gästeschlussmann Hammerschmid zum viel umjubelten 2:1 Endstand (85.).