Wer hätte das gedacht? Wohl niemand! Die größten Experten der Oberhausener Amateurfußballszene hatten diese Personalentscheidung nicht auf dem Schirm.
Vor wenigen Tagen setzte der Vorstand von Schwarz-Weiß Alstaden, in Person von Vereinschef Hermann Buschmann, den langjährigen Spielertrainer Raphael Steinmetz vor die Tür.
"Dafür gibt es Gründe. Näheres werde ich gerne Mitte der Woche erläutern, wenn wir dann hoffentlich auch unseren neuen Trainer vorgestellt haben", meinte Buschmann am Montag, 12. August, gegenüber RevierSport.
Es heißt im Umfeld, dass der 30-jährige Steinmetz gehen musste, weil er auf die sportlichen Dienste von Robin Buschmann, 22-jähriger Sohn von Hermann Buschmann, verzichtete. "Robin hat sportlich bei uns kaum eine Rolle gespielt. Wir haben als Trainerteam auch mit Robin gesprochen und ihm gesagt, dass es sehr schwer für ihn wird, auf Spielzeiten zu kommen. Das haben wir ganz offen kommuniziert", erzählt Steinmetz, der den Grund für seine Freistellung aber auch nicht direkt kennt. "Niemand hat mir gesagt, warum ich den Verein verlassen muss", betont Steinmetz, der ab sofort für den VfB Bottrop spielen wird.
Buschmann senior will das Gerücht um seinen Sohn so nicht stehen lassen. "Wie gesagt: Ich äußere mich Mitte der Woche gerne ausführlicher zu der Steinmetz-Personalie. Aber, dass das Thema mit meinem Sohn zu tun haben soll, ist eine absolute Frechheit - erstunken und erlogen. Robin hat nichts damit zu tun. Das ist absoluter Schwachsinn!"
Schwarz-Weiß Alstaden: Hans-Günter Bruns soll übernehmen
Ein anderes heißes Gerücht scheint sich derweil zu bewahrheiten. Wie RevierSport erfuhr, soll niemand geringeres als der 366-malige Bundesligaprofi Hans-Günter Bruns die Steinmetz-Nachfolge in Alstaden antreten. Bruns hatte zuletzt als Sportchef bei den Sportfreunden Hamborn 07 hingeschmissen - RevierSport berichtete.
"Wir sind in guten Gesprächen mit Hans-Günter. Urlaubsbedingt ist bei uns aktuell der Vorstand nicht komplett zusammen. Das wird sich aber noch in dieser Woche ändern. Dann setzen wir uns zusammen und werden eine Entscheidung von Vorstandsseite treffen", verrät Buschmann.
Der 69-jährige Bruns absolvierte zwischen 1975 und 1990 366 Bundesliga-Spiele und gehörte auf der Libero-Position zu den Besten seiner Zeit. Als Profi gewann er 1979 mit Borussia Mönchengladbach den UEFA-Cup und ein Jahr später mit Fortuna Düsseldorf den DFB-Pokal. 1984 gehörte Bruns, der einst als Trainer Rot-Weiß Oberhausen von der Oberliga bis an die Spitze der 2. Bundesliga führte, sogar zum Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Frankreich.