Die Gäste, stets als das Schwergewicht der Liga bezeichnet, haben nach der Pleite am ersten Spieltag einiges gut zu machen, um nicht gleich mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Hülsmann sieht es so: "Auch wenn Schönebeck das erste Spiel verloren hat, bleiben sie Favorit. Dazu haben sie sich einfach zu gut verstärkt und stellen auch so ein eingespieltes Team. Eine Sache, die man von uns ja nicht behaupten kann."
So hat der Trainer, der in der vergangenen Saison noch die A-Jugend des Klubs betreute, gleich zwölf neue Akteure an Bord. Und: "Die Vorbereitung lief miserabel", nimmt der 45-Jährige kein Blatt vor den Mund, "ständig Verletzte und Leute, die wegen Wechselschichten ausgefallen sind. Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt."
Gute Mischung, klare Marschroute
Und auch der neue Akteur Jörg Lieg sieht es ähnlich: " Die Vorbereitung lief wirklich nicht. Im Prinzip haben wir altersmäßig eine gute Mischung, aber unser Problem wird jetzt sein, uns zu finden." Kommt da das Top-Spiel gleich zu früh? "Wir haben ein Heimspiel und das wollen wir auch gewinnen", gibt Hülsmann die Marschroute vor.
Ein Ass hat er noch im Ärmel. Im Gegensatz zu seinem Trainer-Kontrahenten Rolf Gramatke kennt er seinen Gegner, schließlich wohnt Hülsmann in Essen und kennt die ein oder andere Mannschaft noch aus der Zeit, als er noch Linienchef bei Adler Frintrop war. Schönebeck zählt dazu, auch wenn Hülsmann betont, dass es inzwischen zwei Jahre her ist.
So besteht für den Oberhausener Verein gleich die Möglichkeit sich mit den Großen der Liga zu messsen. Schließlich
hat der Klub in den vergangenen Jahren in der anderen Gruppe stets oben mitgespielt und den Sprung eine Liga höher teilweise nur ganz knapp verpasst. "Ich sehe uns zwar nicht als Top-Favoriten, aber wir standen nicht umsonst in den letzten Jahren in der Bezirksliga immer auf den vorderen Plätzen. Wir würden auch dieses Jahr wieder gerne vorne mitspielen", wünscht sich der Vereinsvorsitzende Frank Kielczewski. Bloß nicht im Niemandsland der Tabelle rumdümpeln, heißt die Devise.
Um das zu erreichen, hat Hülsmann noch viel zu tun und erläutert: "Im Moment sind viele Kicker verletzungsbedingt außer Form. Und wer mich kennt, weiß, dass ich sehr viel für die Kondition mache. Ich will, dass mein Team eine Führung über die volle Distanz verwalten kann." Keine taktischen Experimente
Am Spielsystem hat Hülsmann nichts verändert. Es geht weiter mit Libero, Manndeckern, einem breit gefächerten Mittelfeld zu zwei Spitzen nach vorne. "Eine Viererkette ist zwar ein interessantes Unterfangen, aber in der Bezirksliga, wo es keine Linienrichter gibt, zu risikoreich. Eine Abseitsfalle soll ja auch greifen und das geht unter den Bedingungen leider nicht."
Eins hat Hülsmann aber schon festgestellt: "Für einen Bezirksligisten ist der Klub wirklich sehr professionell geführt. Hinzu kommt die schöne Platzanlage, die uns im Winter vor Training im Matsch bewahren wird. Da fühlen sich die neuen Spieler gleich sehr wohl."