Der BSV trat mit der ersten Mannschaft am vergangenen Sonntag sogar noch an und ging beim 0:10 gegen SuS Haarzopf sang und klanglos unter und bescherte damit dem Essener Verein die Tabellenspitze nach dem ersten Spieltag.
"Das Team, das wir auf dem Platz hatten, sollte eigentlich in der Kreisliga C eine sehr gute Rolle spielen. Für die Bezirksliga hat es so aber keinen Sinn", erklärt der neue 1. Vorsitzende Volkmar Pfeiler und beteuert: "Wir haben uns bis zum letzten Moment bemüht, eine schlagkräftige Truppe zu stellen." Nun stehen zwei der drei Absteiger bereits fest, die Liga ist aktuell auf 14 Teams geschrumpft. RevierSport online fragte diesbezüglich bei einigen Gegnern in der neu zusammengewürfelten Liga nach.
Denkt an die nun fehlenden Debys: Detlef Rehberg, 1. Vorsitzender beim Aufsteiger SG Osterfeld
Detlef Rehberg (1. Vorsitzender SG Osterfeld): Für uns bedeuten fehlende Derbys weniger Einnahmen.Die Vereine, die so zerfallen, sind selber schuld. Das hat man in Oberhausen ja schon mal gesehen, aber anscheinend sind daraus nicht genug Lehren gezogen worden. Die Klubs wollen mit Gewalt rauf und fallen beim Wegfall von Sponsoren ganz weit nach unten."
Frank Kielczewski (Vereinsvorsitzender SC BW Lirich): Es ist schwer darüber zu urteilen warum es so gekommen ist. Ich kenne so ein Vereinsleben nur zu genau und weiß, wie schwer es sein kann. Ich stelle jetzt fest, dass wir zwei Derbys weniger haben. Das muss kein Nachteil für uns sein, schließlich haben wir in den Stadt-Duellen in der Vergangenheit nicht immer gut ausgesehen. Ich kann jedenfalls die Jungs vom BSV verstehen, dass sie sich nicht Woche für Woche abschlachten lassen wollen und nun die Reißleine gezogen haben."
Jörg Lieg (ehemaliger Trainer beim BSV und nun Spieler beim SC BW Lirich): Für mich war es keine Überraschung. Das war im Prinzip eine logische Folge. Zuerst waren die Querelen mit dem Vorstand, die mich zum Rücktritt bewogen haben. Wegen dieser Dinge und der Perspektivlosigkeit haben sich dann sämtliche Spieler abgemeldet und die negative Kettenreaktion ausgelöst."
Süleyman Gür (1. Vorsitzender Barisspor Bottrop): Wir haben unser erstes Spiel leider verloren und wollten unser erstes Heimspiel am Sonntag gegen den BSV Oberhausen erfolgreich bestreiten. Das geht nun leider nicht mehr. Ich hoffe, dass wir nach der Winterpause einen Spielplan für 14 Mannschaft kriegen, damit nicht so oft spielfrei ist. Wir sind ein eingespieltes Team und werden wohl nichts mit dem letzten verbliebenen Abstiegsplatz zu tun haben."
Cem Kaplangiray (Geschäftsführer Barisspor Bottrop): Ich finde das nicht ok. Als Verein weiß man doch vorher, ob man eine Mannschaft stellt oder nicht. Der Verein wird schon eine angemessene Sanktion vom Verband erhalten. Wir werden uns am Sonntag schon beschäftigen. Für ein Freundschaftsspiel ist es sicher zu knapp, da werden wir wohl trainieren."
Sieht der Saison nach Überraschungserfolg am ersten Spieltag positiv entgegen: Uwe Linka, Abteilungsleiter Fußball bei RuWa Dellwig
Uwe Linka (Abteilungsleiter Fußball RuWa Dellwig): Ich finde es traurig, dass sich zwei Vereine so frühzeitig verabschiedet haben. Wenn schon zwei Absteiger feststehen, dann fehlt unten die Spannung. Auch wenn wir in den letzten Jahren immer unten standen, denke ich, dass wir dieses Mal nicht den fehlenden dritten Platz einnehmen werden. Wir sind gut gestartet und peilen mit unserem gestärkten Kader einen einstelligen Tabellenplatz an."
Detlef Schliffke (Pressesprecher Vogelheimer SV): Das ist nicht schön. Wir haben uns so auf neue Gegner gefreut und dann so etwas. Dass sich gleich zwei Vereine zurückziehen, habe ich in der Bezirksliga noch nie erlebt. Aber wir leben damit.