Viel konnte vor dem Meisterschafts-Showdown in der Bezirksliga Niederrhein Gruppe 5 gerechnet werden. Immerhin entschied sich erst am letzten Spieltag, wer Meister wird und damit in die Landesliga aufsteigt. Doch mit einem am Ende ungefährdeten 7:0-Sieg im alles entscheidenden Duell gegen den direkten Verfolger Duisburger FV machte der VfB Speldorf alle Rechnereien obsolet.
Die Mülheimer kehren somit nach dem letztjährigen Abstieg auf direktem Wege wieder zurück in die Landesliga. Dabei deutete in den Anfangsminuten noch wenig auf solch eine Gala-Vorstellung der Speldorfer hin, da die Gäste aus Duisburg tonangebend waren.
Wie VfB-Trainer Oliver Röder nach Abpfiff jedoch erklärte, sei das alles Teil des Matchplans gewesen: „Wir haben dem Gegner am Anfang das Gefühl gegeben, dass er ein bisschen mitspielen kann. Sodass sich die Duisburger in Sicherheit wiegen, um dann zuzuschlagen. Das war unser Plan und der ist komplett aufgegangen.“
Röder hatte zusammen mit seinem Trainerkollegen Kai Timm fünf Spieltage vor Schluss das Traineramt von Julien Schneider übernommen, unter dessen Führung die Vereinsverantwortlichen das Saisonziel Aufstieg gefährdet sahen. Mit dem neuen Trainerduo gewann der VfB alle seine Spiele und kassierte nur einen Gegentreffer – nach einem Standard.
Dennoch würdigte Röder im Augenblick des Erfolgs auch die Leistung Schneiders: „In diesem Moment nehme ich mich mit Kai auch ein Stück zurück. Der Trainer, der bisher die Arbeit geleistet hatte, hat die Mannschaft da hingeführt. Das muss man an dieser Stelle sagen. Wir haben nur ein bisschen Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Wir haben eine gut funktionierende Mannschaft angetroffen, bei der man an ein, zwei Stellschrauben drehen musste. Mit ein bisschen Ruhe und Geduld haben wir die Mannschaft wieder in die Spur gekriegt.“
Duisburger FV: Güner – Alic, Duljaj, Kilic – Balci, Karadag, Makomé-Mabouba (51. Karabulut), Simsek (33. Namura), Toma, Öktem (61. Demir) – Bilgin.
Schiedsrichter: Fynn Tonscheidt
Tore: 1:0 Schürings (13.), 2:0 Schürings (25.), 3:0 Hotoglu (28.), 4:0 Timm (55.), 5:0 Mouhamed (74.), 6:0 Mouhamed (82.), 7:0 Wandel (90.).
Gelbe Karte: - / Karadag
Zuschauer: 1.000
Zweifel ob des Erfolgs habe Röder nicht gehabt: „Die Mannschaft hatte so einen Spirit, dass ich nie das Gefühlt hatte, dass es schiefgehen könnte. Am Ende haben wir total verdient gewonnen. Da gibt es keine zwei Meinungen.“ Nachdem die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg nun in trockenen Tüchern ist, endet auch die kurze, aber sehr erfolgreiche Zeit des Duos Timm/Röder.
„Ich gehe genau jetzt in den Fußball-Ruhestand, setzte mich wieder auf mein Fahrrad und fahre ein bisschen durch die Weltgeschichte“, verriet Röder. Vorher aber noch wird mit der Mannschaft gebührend gefeiert: „Ich freue mich einfach unfassbar für die Jungs.“