Zumindest offiziell war sie als Saison-Abschlussfeier angekündigt: Dass die Fete auf der Platzanlage des Bezirksliga-Spitzenreiters nun Schauplatz einer Aufstiegsparty wurde, kam dennoch nicht wirklich überraschend. Wobei es die Truppe von Coach Oliver Vössing nicht verstand, im letzten Auftritt der Saison zu überzeugen, zwischenzeitlich sogar drohte, auf der Zielgeraden noch ins Straucheln zu geraten.
"Wir wussten natürlich, dass Katernberg unbedingt gewinnen musste. Also hätten wir eigentlich erwartet, dass sie etwas offensiver auftreten", räumte Vössing ein. Stattdessen hakte auf beiden Seiten ganz offensichtlich der Vorwärtsgang. Leidtragende waren vor allem die zahlreichen Zuschauer an der Meerbruchstraße.
"Ein Spiel ohne echte Höhepunkte", gab der "Helenen"-Trainer zu. Deutlichere Worte fand ein enttäuschter Fan bereits Minuten vor dem Ende: "Zum abgewöhnen!" Doch für den Aufstiegs-Coach war der Auftritt seiner Jungs spätestens nach 90 Minuten ohnehin egal: "Eine Meisterschaft holt man nicht an einem Tag, sondern über die ganze Saison. Daher ist es mir letztlich auch egal, ob wir in der letzten Partie souverän auftreten oder nicht."
Letzteres war der Fall. Daher kam Vössing zwischendurch auch noch mal richtig ins Schwitzen - und das nicht nur aufgrund der sommerlichen Temperaturen: "Das war schon nervenaufreibend." Denn ganz so sang- und klanglos wollten sich die Gastgeber dann doch nicht aus der Liga verabschieden. Vor allem Stürmer und Ex-Helene-Akteur Gordon Ribnikar scheiterte wiederholt aus aussichtsreicher Position. Doch entweder stand den DJK-Kickern die eigene Abschlussschwäche oder TuS-Keeper Omar Allouche im Weg.
Scheinbar ging den Katernbergern im Laufe des Spiels dann irgendwann der Glaube verloren - wer mit einer verzweifelten Schlussoffensive rechnete, sah sich zumindest getäuscht. Dabei wirkte der Tabellenführer an diesem Nachmittag durchaus verwundbar.
So steht den Kickern von der Meerbruchstraße der bittere Gang in die Kreisliga vor der Brust. Trainer Uwe Poßberg schlenderte nach dem Abpfiff einsam wie einst "Kaiser" Franz Beckenbauer über den Platz und hing abseits der Aufstiegs-Jubel-Traube seinen Gedanken nach. Reichlich konsterniert formulierte der Trainer lakonisch: "Wir werden wieder aufstehen!"
Die Feierlichkeiten an der Bäuminghausstraße dürften indes noch lange angedauert haben, glaubt man Vössing: "Der ganze Verein ist in Aufruhr. Jetzt wird natürlich ordentlich gegessen und getrunken."