Blöd für die Rhenania: Samet Kanoglu, zweifelsohne der beste Mann im Kader von Trainer Marco Hoffmann, wurde wenige Tage vor Saisonbeginn für sechs Spiele gesperrt!
Dabei hatte die Rhenania den Ausnahmekönner erst Ende Juni vom Lokalrivalen VfB Bottrop losgeeist - RevierSport berichtete. "Ich habe vom SV Rhenania Bottrop ein Angebot erhalten, welches ich nicht ablehnen konnte. Hier hat mein Kopf entschieden, auch wenn mein Herz sehr am VfB hängt", erklärt der ehemalige Türkei-Profi Kanoglu gegenüber RevierSport.
Er ergänzte: "Rhenania hat einiges vor. Das sportliche Konzept hat mich sehr überzeugt. Ich bin echt heiß. Wenn es in der neuen Saison dann zum direkten Duell kommt, dann gibt es kein Erbarmen: dann hauen wir mit der Rhenania den VfB weg (lacht)!"
Kein Bruder-Duell gegen Kudret
Bitter für den 26-jährigen Kanoglu: Zum Duell mit seinem Ex-Klub VfB und Bruder Kudret, der Kapitän des Rhenania-Lokalrivalen ist, wird es nicht kommen. Rhenania gegen VfB Bottrop ist nämlich für den 2. Spieltag, das letzte August-Wochenende, angesetzt. Samet Kanoglu wird gleich die ersten sechs Saisonspiele verpassen.
Trotz Roter Karte: Kanoglu hatte eigentlich Glück im Unglück
Was ist passiert?
Kanoglu erhielt im Testspiel am 1. August gegen Rot-Weiß Mülheim die Rote Karte. Gegenüber RevierSport erklärt er: "Ein Gegenspieler hat mich ständig gefoult. Einmal gar so, dass ich einen Bänderriss davon getragen habe. Daraufhin habe ich ihn reflexartig beleidigt. Ich habe mich dann auch für die Rote Karte bei der Mannschaft entschuldigt. Das darf mir trotz des bösen Foulspiels einfach nicht passieren."
Doch eigentlich hatte der torgefährliche und pfeilschnelle Offensivspieler Glück im Unglück. Der Schiedsrichter stellte Kanoglu zwar vom Platz, verzichtete aber auf einen Eintrag der Roten Karte im Spielbericht.
Wie ging es weiter?
Wenige Tage später absolvierte Rhenania Bottrop ein Testspiel gegen den SV Dorsten-Hardt. 1:3 unterlagen die Bottroper. Den Ehrentreffer erzielte - richtig: Kanoglu. Denn Verein und Spieler gingen davon aus, dass der Ex-Klosterhardter wieder mitwirken darf, da die Rote Karte nicht offiziell in den Spielberichtsbogen eingetragen wurde. Doch das war ein Trugschluss.
Das Ende der Geschichte:
Ein Unbeteiligter, der Kanoglus Rote Karte gegen Mülheim zur Kenntnis genommen hatte, "verpetzte" diesen quasi beim Verband und gab an, dass Kanoglu trotz Platzverweis im Test gespielt habe. Die Funktionäre reagierten prompt, stellten den Schiedsrichter zur Rede und es folgte die verspätete Strafe: eine Zwei-Spiele-Sperre für die Rote Karte aus der Mülheim-Partie plus eine Vier-Spiele-Sperre für den Einsatz ohne Erlaubnis gegen Dorsten! Kanoglu, der aktuell seinen Bänderriss, mit dem er noch gegen Dorsten spielte, auskuriert, darf für Rhenania erst am 10. Oktober 2021 spielen.
Kanoglu erklärt: "Das ist für den Verein, für die Mannschaft und für mich persönlich alles sehr bitter. Das uns quasi jemand verpfeift, ist auch brutal. Ich wusste schon, dass die Konkurrenz vor Rhenania Bottrop großen Respekt hat. Dass die Angst vor uns aber so groß ist, dass ich beim Verband angeschwärzt werde, hätte ich nicht gedacht."