Admir Begic eröffnete den Torreigen mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter in der vierten Spielminute. Zwei Minuten später legte Aksel Keskin per Kopf nach. Der in Köln lebende Abwehrspieler dokumentierte ein mal mehr, dass er in früheren Jahren noch als Stürmer spielte und das Toreschießen noch lange nicht verlernt hat. In der 16. Spielminute sorgte dann Gianni Campanella für die frühe Vorentscheidung.
Zeigte eine starke Leistung, hatte jedoch im Abschluss wenig Glück: Union-Stürmer Gianni Campanella
Doch die Union-Kicker merkten, dass sie in diesem Spiel noch einiges für die Tor-Differenz tun können und legten furios nach - zumindest in der ersten Hälfte. Gökhan Türk, der für viel Wirbel auf der Außenbahn sorgte und gute Flanken in den Strafraum spielte, manchmal jedoch an seiner Ballverliebtheit scheiterte, erhöhte in der 20. Minute auf 4:0. Die weiteren Treffer erzielten Begic (23.) und Tobias Totzek (27.). Danach schafften es die überforderten Gäste endlich ein mal in die gegnerische Hälfte, scheiterten aber an Union-Keeper Markus Hangert, der im gesamten Spielverlauf nicht einen Ball parieren musste.
Kurz vor der Pause drehten die Hausherren noch einmal auf und erhöhten durch Türk (43.) und Daniel Cvijanovic (44.) auf 8:0. Dass Suat Cakim in der 45. Minute einen Foulelfmeter für Union verschoss, fällt angesichts dieses Spielstandes eher unter die Rubrik Randnotiz. So konnte Bruckhausen-Schlussmann Daniel Schubert auch mal einen Ball parieren - schließlich dürfte er nach diesen ersten 45 Minuten zu den heißesten Anwärtern auf den Titel des bemitleidenswertesten Torhüter des Wochenendes zählen. Die zweiten 45 Minuten gingen die Hausherren dann doch etwas lockerer an und erzielten durch Francesco Greco (63.) und Türk (68.), der mit drei Toren der beste Schütze des Tages war, nur noch zwei Treffer. Dass die Partie dann nicht noch höher zu Ungunsten des zukünftigen A-Ligisten ausging, lag dann auch an einer latenten Abschluss-Schwäche von Union.
Besonders Campanella war von diesem Pech betroffen. Immer wieder holte sich der flinke Offensiv-Mann die Bälle und suchte den Abschluss, verfehlte sein Ziel - bis auf eine Ausnahme - jedoch immer knapp. Das sah auch Yildirim nach dem Abpfiff so: "Glückwunsch an Union. Das war ein wirklich sehr starker Gegner, dem ich den Aufstieg gönne. Im Prinzip hätten wir noch höher verlieren können. Wir müssen die letzten beiden Spiele so schadlos wie möglich überstehen und dann alles abhaken und uns für die neue Saison Gedanken machen. Ich bin jedenfalls froh, dass es eine faire Partie war."
Sein Gegenüber Oliver Kannengießer war nur mit der ersten Hälfte wirklich zufrieden: "In der zweiten Halbzeit haben wir mehr als einen Gang zurückgeschaltet. Außerdem haben wir die Bälle zu lange gehalten anstatt schnell zu passen und auch das ewige Gemecker untereinander gefällt mir nicht." Aber als dann die Nachricht kam, dass der SV Wanheim beim 3:3-Remis in Lirich Punkte gelassen hat, war auch der Union-Coach glücklich: "Wir haben jetzt alles selbst in der Hand. Das freut mich." Denn nun stehen die Ruhrstädter wieder ganz oben und das bei einer noch mehr ausstehenden Begegnung und dem besseren Torverältnis gegenüber dem SV Wanheim. Die Landesliga rückt nun doch wieder näher.