Doch gut steht es derzeit nicht um Genclikspor, nachdem zuletzt mehrere Fusionsversuche mit anderen Clubs der Stadt scheiterten. Besonders enttäuscht sei man von Arminia Ickern, erklärt Ersin, „denn die sind schließlich auf uns zu gekommen und nicht wir auf sie und plötzlich wollten sie dann von der Fusion nichts mehr wissen“, glaubt der Vorsitzende, dass es immer noch Ressentiments gegenüber rein türkischen Vereinen gebe. „Es herrscht diesbezüglich immer noch eine Zwei-Klassengesellschaft.“
Ganz ähnlich liefen offensichtlich die Verhandlungen mit dem Kreisligisten SV Dingen.
Nach erfolglosen Fusionsverhandlungen macht sich beim 1. Vorsitzenden des SV Yeni Frust breit
„Wir waren uns mit den Verantwortlichen weitgehend einig, doch einige alteingesessene Mitglieder verhinderten durch ihr Veto auf der Jahreshauptversammlung ein Zustandekommen des Zusammenschlusses“, macht Ersin seiner Enttäuschung Luft und hat das Thema Fusion damit ad acta gelegt.
Das bedeutet für die Castroper dann im Klartext folgendes: "Entweder können wir noch einige Spieler zum Bleiben bewegen – dann spielen wir nächste Jahr in der Kreisliga A – oder wir beginnen noch einmal ganz von vorne in der C-Liga“, so das Gründungsmitglied des SV Yeni. „Da wir kein Geld zahlen, werden wir auch keinem Spieler Steine in den Weg legen, wenn er woanders spielen kann.“ Das bedeutet allerdings auch, dass die neue Mannschaft wohl ausschließlich aus Altherrenspielern bestehen wird, wie Ersin erklärt: „Die C-Liga kriegen wir locker mit den ganzen Oldies hin und wer weiß, wenn man dann noch erfolgreich spielt, hat das vielleicht Signalwirkung.“
Lieber wäre es dem 37-Jährigen allerdings, wenn man in der A-Liga weitermachen könnte. Um das jedoch zu schultern fehlt im Verein und beim Umfeld die Unterstützung. „Wenn es gut läuft ist die Euphorie riesig, wenn es schlecht läuft bleibt die ganze Arbeit und Verantwortung jedoch an einer bis maximal zwei Personen hängen“, übt der Türke Kritik an der Mentalität seiner Landsleute. Aus demselben Grund sei es auch fast unmöglich vernünftige Jugendarbeit zu leisten. „Kinder wären genug vorhanden, doch die müssen auch ausgebildet werden – und daran scheitert es dann wieder.“
So fehle dann der nötige Unterbau, um langfristig zu planen und man sei immer von Querverbindungen abhängig, um an einen schlagkräftigen Kader zu gelangen. Um den dann angemessen bei Laune zu halten, fehlen dann wiederum die Mittel, wie Ersin betont: „Machen wir uns nichts vor, Geld motiviert nun einmal jeden Fußballer.“
Bleibt letztlich abzuwarten, wo wir den SV Yeni im nächsten Jahr wieder sehen: In der Kreisliga A oder doch ganz unten, in der C-Liga.