Für die Spieler und Verantwortlichen des VfB Frohnhausen ist es mittlerweile eine bekannte Prozedur. Am Ende der Bezirksliga-Saison kriegt man eine zusätzliche Chance, den Aufstieg in die Landesliga nachträglich perfekt zu machen. Bereits zum dritten Mal in Folge stehen die Essener in der Relegation, in den vergangen Jahren scheiterten sie jeweils knapp. Im ersten Versuch durch ein Gegentor in der 120. Minute gegen den FSV Vohwinkel.
Für VfB-Trainer Issam Said ist das ein Grund, dieses Mal anders an die bevorstehenden Partien heranzugehen. "Nach den letzten beiden Jahren bin ich schon etwas geschädigt von der Relegation", sagt der 41-Jährige. "Natürlich freuen wir uns alle über die Chance. Ich aber habe mir vorgenommen, entspannter und gelassener in die Duelle zu gehen. Die Relegation kann dich mental fertig machen", führt der Trainer weiter aus.
Die Generalprobe hat seine Mannschaft aber gehörig verpatzt. Mit 2:8 verlor man am letzten Spieltag beim TSV 05 Ronsdorf. Da stand Platz zwei allerdings schon sicher fest, sodass Said sich entschloss, einige seiner Stammspieler zu schonen. So rückten viele Akteure aus der zweiten Mannschaft von Frohnhausen auf, um die Lücken zu schließen. "Die Niederlage war auf Grund der Umstände einkalkuliert, fiel am Ende aber zu hoch aus. Aber ich sehe das entspannt, da das Spiel für uns uninteressant war."
In der Relegation wartet nun TuB Bocholt, der in der Bezirksliga-Staffel sechs in einem dramatischen Endspurt auf Platz zwei landete. Lange lag Bocholt auf Platz eins, kam am letzten Spieltag aber nicht über ein 5:5 hinaus. Der Verfolger aus Königshardt nutzte den Patzer und eroberte auf der Zielgeraden die Meisterschaft.
Das überraschte auch Said und sein Trainerteam, die sich gedanklich schon auf Königshardt als Gegner eingestellt hatten. Erschwert wird die Planung für die Begegnung aber nicht, denn beide Mannschaften hatte man im Vorfeld beobachtet. "Bocholt ist offensiv bärenstark. Ebenso läuferisch und kämpferisch", weiß Said daher. "Da sind sie in gewisser Weise wie wir. Das kann ein Offensiv-Spektakel werden." Man ist also gewarnt. Respekt hat man in Frohnhausen vor Bocholt, aber keine Angst.
Ohnehin tritt der VfB mit dem Vorteil, das Hinspiel auswärts bestreiten zu dürfen, am Donnerstag (07.06., 19:30 Uhr) in Bocholt an. Laut Said sei dieser aber nur minimal. Wenn man die bessere Mannschaft sein will, müsse man so oder so in der Lage sein, beide Begegnungen für sich zu entscheiden. Gelingt dem VfB Frohnhausen dies, könnte man sich im dritten Jahr endlich über den verspäteten Aufstieg in die Landesliga freuen.