Der VfB Bottrop ziert nach vier Spieltagen ohne Punktverlust die Tabellenspitze. Einen Grund, deshalb die Sektkorken knallen zu lassen, sieht Mevlüt Ata aber nicht. Auch von Überheblichkeit hält der Trainer wenig, grade im Hinblick auf das Gastspiel am Sonntag beim direkten Nachbarn Adler Osterfeld (15 Uhr).
Ein Höhenflug verleitet schnell mal dazu, ein paar Prozent weniger in Training und Spiel zu investieren. Diese Gefahr steuert auf den VfB Bottrop aktuell aber nicht zu, ganz im Gegenteil: „Wir haben noch viel Luft nach oben, von den starken Vorstellungen der Vorbereitung sind wir ein ganzes Stück entfernt“, bricht Ata trotz gelungenem Saisonstart nicht in Euphorie aus, dafür fehle seiner Elf schlicht noch der Reset-Knopf zurück zu spielfreudigem und lockerem Fußball. Der Trainer auf Ursachenforschung: „Es fehlt der Druck auf die Jungs, weil Stammspieler noch fehlen. Trotzdem zieht die Mannschaft gut mit.“
Geduld ist eine Tugend
Mit Geduld die Kicker aus dem Jahnstadion Stück für Stück zurück an ihre Leistungsgrenzen zu bringen, mit diesem Rezept fährt das Trainerteam aktuell gut. Wie schon in der letzten Saison, als der VfB die ersten sieben Partien für sich entschied, behält Bottrop in diesen Wochen seine weiße Weste. Eine weitere Parallele: Auch damals ging es für Schwarz-Weiß in der Startphase nach Osterfeld, wo ein 2:0 heraussprang. So wie der VfB das Rückspiel ebenfalls souverän ohne Gegentor mit 4:0 gewann.
Von derartigen Spaziergängen geht Mevlüt Ata am Sonntag jedoch nicht aus, dafür kennt er die Nachbarn von der 2,5 Kilometer entfernten Siepenstraße zu gut. „Ein wirklich spielstarker Gegner. An guten Tagen gewinnen sie gegen Landesligisten“, sagt der Coach und deutet vor allem auf die individuelle Klasse etwa eines Joel Goldberg. Doch wehe, es läuft einmal nicht und die Spielfreude geht in den Keller, dann stehen nach 90 Minuten so Pleiten wie am vergangenen Spieltag gegen einen SV Krechting, der bis dahin ohne Punkt am Tabellenende dümpelte. Auch neun Gegentreffer, die nach vier Partien in der Bilanz stehen, möchte Ata nicht überbewerten.
Basar droht auszufallen
Einer, der vergangene Spielzeit noch bei den Adlern die Fußballschuhe schnürte und bisher für wichtige VfB-Tore verantwortlich war, droht auszufallen. Inan-Hasan Basar quälte sich mit einem eingeklemmten Nerv durch die Woche, Physiotherapeut Christian Müller schob Überschichten. Auch Nico Albert verabschiedet sich nach seinem kurzen Erscheinen letzte Woche wieder zur Arbeit, dafür kehrt Fabian Blanik zurück. Maurice Riesner läuft ab sofort für Bottrop in Pflichtspielen auf, die Freigabe von der Spvgg. Sterkrade-Nord liegt endgültig vor.