Wenn auch mit Ruhrpott-Industrie-Charme. Hellgrünes, verblichenes Wellblech. Dunkelrote, dreckige Backsteine. Beton. Der Charme wird bleiben, das schmuddelige Element unmittelbar am Vereinsheim ist aber seit einigen Wochen verschwunden: Auf der Wand des Vereinsheims strahlt in schönster Pracht ein Graffiti – als Symbol für Fortunas Tradition und Zukunft.
„Fortuna war früher der Bergarbeiter-Verein, der Rheinbaben-Verein eben“, sagt der 1. Vorsitzende Ulrich Fleischer. Die Rheinbaben-Schächte finden sich natürlich auch auf der Wand wieder. Dazu verschiedene Logos, das Tetraeder als Bottroper Wahrzeichen, ein Flutlichtmast – und Felix Passlack, als berühmtestem Sohn des Vereins. „Tradition die verbindet seit Zweiunddreißig“ steht da, allerdings im gar nicht traditionellen Stil.
Sprühfarbe an der Wand hatten die Fortunen nämlich häufiger – nur nicht so schöne, wie Ulrich Fleischer sich erinnert: „Da haben immer wieder Leute was hingekippt, auch auf die Wand gesprüht.“ Die Schmuddelecke sollte weg. Die Idee, das Vereinsheim mit Graffiti zu verzieren, hatte Fortuna-Geschäftsführer Martin Jaeschke, der auch den Kontakt zum Bottroper Künstler „Done“ herstellte.
„Done“ lieferte zwei Entwürfe und bekam schließlich den Auftrag, die etwa 50 Quadratmeter große Wand mit der Collage aus Polaroids mit Fortuna-Symbolen zu versehen. Er berichtet: „Ich habe die Motive mit groben Skizzen vorbereitet, der Rest ist dann an der Wand entstanden – Freestyle.“
In stundenlanger, kleinteiliger Arbeit wuchs das Kunstwerk. Im Februar stand „Done“ das erste Mal mit seinen Dosen an der Wand, von da an jedes Wochenende. „Samstag und Sonntag immer je drei bis sechs Stunden, das war auch vom Wetter abhängig. Insgesamt waren es sicher vierzig oder fünfzig Stunden reine Arbeitszeit.“ Ulrich Fleischer räumt ein, dass ihm zwischendurch der ein oder andere Zweifel kam: „Das kam alles nach und am Anfang, als man nur die Konturen sehen konnte, dachte ich: Was wird das? Aber je mehr man erkennen konnte, desto klarer wurde es.“
Inzwischen ist das Kunstwerk fast fertig und Fleischer ist vollkommen begeistert: „Da ist alles drin, was dazugehört.“ Rheinbaben, Tetraeder, Fortuna, „Gallionsfigur“ Passlack. Dazu „Respekt, Fairplay, Zusammenhalt“, die Werte, für die Fortuna stehen will. „Das war ja auch mit Kosten verbunden, aber wir bereuen es kein Stück. Die Wand ist der Knaller“, sagt Fleischer, der hofft, dass das Vereinsheim von Schmierfinken in Zukunft verschont bleibt.
Auch wenn die Wand schon ziemlich fertig aussieht, fehlen noch ein paar Kleinigkeiten. Das Fortuna-Logo bekommt noch einige Buchstaben, ein Rheinbaben-Schriftzug fehlt auch noch. „Und am Passlack muss ich auch noch was machen“, sagt „Done“, dem sein Künstlername in der Zeitung ausreicht. „Den genau hinzukriegen, ist die größte Herausforderung.“
Felix Passlack war schon da Felix Passlack hat sein Konterfei an der Wand schon bewundert, besuchte „Done“ beim Sprühen. Er soll auch wiederkommen, wenn die Wand endgültig präsentiert wird, vermutlich im Rahmen eines Bezirksligaspiels. Passlack soll dann seine Stelle auf der Wand signieren – natürlich mit der Dose.