Es handelt sich um das brisante Nachbarschaftsduell zwischen dem FC Remscheid und Union Solingen (Sonntag, 2. Oktober, 15 Uhr). Die Rivalität besteht noch aus gemeinsamen Zweitliga-Zeiten, die mittlerweile Jahrzehnte her sind. Doch manch ein Chaote nutzt dieses Spiel des Bezirksliga-Niederrhein-1-Tabellenführers Remscheid gegen den Tabellen-14. Union Solingen, um die alte Rivalität wieder aufleben zu lassen.
Wir sind hier in der 7. Liga. Diese Idioten suchen doch nur Ärger und nutzen das Spiel für ihre dummen Spielchen. Diese Leute kennen nicht einmal den Tabellenstand der Bezirksliga oder die Spielernamen der eigenen Mannschaft
Elke Ickenstein, Geschäftsführerin des FC Remscheid
Während am vergangenen Wochenende - von Samstag auf Sonntag - das Union-Stadion mit Remscheid-Aufklebern "beschmückt" wurde, haben sich Union-Fans in der Nacht von Samstag auf Sonntag "revanchiert". Auf der Haupttribüne des Remscheider Rötngenstadions wurden acht handgeklöppelte, symbolische Grabsteine aus Styropor mit eingeritztem Datum (von Sonntag) platziert. "Wenn das ein Scherz gewesen sein sollte, war er verdammt schlecht. Zum Glück konnte unser Platzwart die Sache innerhalb von fünf bis zehn Minuten wieder bereinigen. Aber solche Provokationen müssen wirklich nicht sein. Wir sind hier in der 7. Liga. Diese Idioten suchen doch nur Ärger und nutzen das Spiel für ihre dummen Spielchen. Diese Leute kennen nicht einmal den Tabellenstand der Bezirksliga oder die Spielernamen der eigenen Mannschaft. Wir lassen uns von diesen Idioten nicht den Sport kaputt machen", findet Elke Ickenstein, Geschäftsführerin des FC Remscheid, deutliche Worte. Die Remscheider müssen zu diesem Spiel rund 25 Ordner einsetzen. "Normalerweise sind es vier Ordner", sagt Ickenstein, die zwischen 500 und 1500 Fans erwartet: "Eine exakte Zahl ist wirklich schwer vorherzusagen."
Und auch die Solinger finden die "Fan-Aktion" alles andere als toll: "Unser Stadion wurde in der vergangenen Woche ja auch mit Aufklebern beschmiert. Aber das mit den Grabsteinen braucht wirklich kein Mensch. Ich finde das alles andere als lustig. Wir haben mit unserer Fan-Szene über das Derby am Sonntag gesprochen und hoffen auf ein friedliches Fußballfest", sagt Union Solingens Teammanager Andre Lapatke.
Kein Wunder, dass nach solchen Provokationen im Vorfeld des Siebtliga-Derbys Stadt und Polizei die Begegnung als "Risikospiel" einstufen. "Wir sind über die Vorkommnisse informiert und nehmen die Sache sehr ernst. Die Polizei Wuppertal-Remscheid-Solingen wird mit Beamten der Hundertschaft vor Ort sein und das Geschehen beobachten. Das wird für uns schon ein größerer Einsatz, da in der Nähe auch noch ein Oktoberfest stattfindet. Wir müssen schauen, dass mögliche Störenfriede ihre Aktionen eventuell nicht auf das Fest verlagern. Die Polizei ist definitiv vorbereitet", sagt Christian Wirtz, Polizeisprecher des Polizeipräsidiums Wuppertal.