Beim dritten allerdings war der Offensivmann von Firtinaspor Wanne dann frei durch. Yilmaz schoss den Ball an den Außenpfosten, während Lehnebach bei diesem Kracher schon auf dem Rücken lag. Auch diese Szene zeigte die Kräfteverhältnisse beim 3:0-Erfolg von Firtinaspor Wanne über den DJK TuS Rotthausen, der für die Mannschaft um Trainer Cevdet Zorel Meisterschaft und Aufstieg bedeutete.
Was sein Vordermann gegen Yilmaz erlebte, das hatte zuvor schon dreimal Nicolai Langkau, der Gäste-Torhüter, mitgemacht: Chancenlos geschlagen im Staub auf dem Hartplatz an der Emscherstraße gelegen. Nach einer einigermaßen nervösen ersten Halbzeit mit lediglich zwei guten Gelegenheiten jeweils von Anil Yilmaz (12., 16.) drehte Firtinaspor auf. Nach der Pause verpassten zunächst zweimal Yilmaz und einmal Erdal Bastürk den Führungstreffer, in der 60. Minute dann legte Serdar Kutucu den Ball in den Lauf von Anil Yilmaz, der den Ball zum 1:0 und seinem 24. Saisontreffer unter die Latte jagte. Der endgültige Startschuss zur Meisterfeier zweiter Teil nach dem vorherigen Titelgewinn der Zweitvertretung war gefallen.
Fünf Minuten später stellte Bastian Lübeck im eigenen Strafraum dem eingewechselten Yunus Akdeniz ein Bein – den Strafstoß verwandelte Ayoub Medkouri sicher zum 2:0. Der dritte Treffer blieb dem Kapitän vorbehalten, eine Flanke von Medkouri köpfte Serdar Kutucu zum 3:0 ein (73.). Medkouri verpasste mit einem Schuss an die Latte noch den vierten Treffer.
Nach dem Schlusspfiff jubelte Firtinaspor mit der Zweiten doppelt in den Meistershirts. Während die Spieler im Titeltanz herumkreiselten, sagte Firtinaspor-Sprecher Steffen Baum: „Diese Saison war eine Riesenüberraschung. Wir hatten uns den Klassenerhalt vorgenommen und sind dann Punkt für Punkt so weit gekommen.“ Umso größer jetzt die Freude über den gelungenen Schlusspunkt mit Meisterschaft und Aufstieg: „Dafür haben wir die ganze Saison gearbeitet.“
Kapitän Serdar Kutucu dankte nach dem Spiel am Mikrofon allen aus dem Team hinter dem Team, allen voran Trainer Cevdet Zorel. Der Firtinaspor-Coach bekam ein gerahmtes Foto von sich, Überschrift: „Trainer des Jahres“. Kutucu grinsend: „Damit du uns auch nicht vergisst.“
Der Kapitän selbst war mit 26 Treffern in dieser Saison erfolgreichster Torschütze seines Teams. Über den Titelgewinn sagte er: „Das hätte doch keiner erwartet. Wenn uns das einer vor der Saison gesagt hätte, hätten wir selbst nur darüber gelacht.“
Aber nun stand er da zufrieden als Kapitän einer Meistermannschaft: „Wir haben viel erreicht durch Kameradschaft.“ Serdar Kutucu überlegt sich jetzt noch in Ruhe, ob er auch in der Landesliga ein fünftes Jahr für Firtinaspor spielen wird – aus beruflichen und familiären Gründen, sagte der 32-Jährige. Aber zum Nachdenken war am Sonntag noch keine Zeit. Serdar Kutucu beeilte sich erst mal, um schnell wieder mit erster und zweiter Mannschaft zu feiern.