Joachim Nühlen atmete erleichtert durch. Nach einem überraschenden 5:2-Erfolg am siebten Spieltag beim Titelkandidaten VfB Frohnhausen sah es ganz danach aus, als könnte der Trainer der DJK Adler Union Frintrop endlich wieder eine entspannte Saison erleben. In den vergangenen beiden Spielzeiten rettete sich der Klub vom Wasserturm unter seiner Führung erst am letzten Spieltag. Zuvor ging es mit seinen Ex-Klubs Tgd. Essen-West und RuWa Dellwig ebenfalls ausschließlich um den Klassenerhalt in der Bezirksliga. "Der Abstiegskampf ist immer eine nervenaufreibende Angelegenheit. Ich hätte mich zur Abwechslung mal über eine ruhige Saison gefreut", sagt Nühlen.
Nach einer langen Durststrecke muss sich der leiderprobte Linienchef von diesem Wunsch verabschieden. Nur drei magere Punkte sammelte Adler Union in den letzten acht Spielen, nicht eine einzige Partie wurde nach dem Frohnhausen-Coup gewonnen. Trotz des vielversprechenden Saisonstarts steckt die Mannschaft des Trainergespanns um Nühlen und Michael Wollert wieder ganz tief im Abstiegssumpf. Lediglich der Schwäche der Konkurrenz ist es zu verdanken, dass die Essener noch vier Punkte über dem Strich stehen. "Wir stecken in einem Negativstrudel und verlieren deshalb Spiele, die wir eigentlich gewinnen sollten. Unsere Gegner waren zumeist nicht besser, aber wir haben auch keinen von unten geschlagen. Das müssen wir uns ankreiden lassen", weiß Nühlen.
Ursächlich für die sportliche Krise sind laut des Frintroper Trainers einige verletzungsbedingte Ausfälle und zwei Platzverweise aus dem Spiel bei der DJK Vierlinden (2:3). "Danach ging es bergab. Die fehlenden Leute konnten wir nicht ersetzen", meint Nühlen. Panikeinkäufe in der Winterpause werde es trotz der wachsenden Abstiegsgefahr aber nicht geben. Das liegt zum einen am fehlenden Kleingeld in Frintrop, aber auch am Glauben an die eigene Stärke. "Wenn wir alle Mann an Bord haben, können wir jeden in dieser Liga schlagen", betont Nühlen. "Gestandene Bezirksliga-Spieler können wir uns hier nicht leisten. Deshalb gehen wir den Weg über die Jugend. Es bleibt zu hoffen, dass wir trotzdem nicht wieder bis zum letzten Spieltag zittern müssen."