"Bis zur Halbzeit sah das, trotz der 2:1-Führung für Soest, gar nicht so schlecht aus", ging Heessen-Trainer Marian Christel noch mit einem positiven Gefühl in den zweiten Durchgang. Tarik Basoglu belohnte die starken 15 Minuten der Eintracht mit dem Anschlusstreffer, zuvor hatte Maximilian Brenk den Gastgeber mit zwei Toren in Führung geschossen. Doch im zweiten Durchgang wurde Christel schnell eines besseren belehrt, Soest erhöhte die Schlagzahl und kam durch Routinier Vladyslav Kosharnyi zum dritten Treffer. Fabian Hendriks und erneut Brenk per Doppelpack schossen das halbe Dutzend heraus. Alessandro Palermo betrieb zwei Minuten vor Schluss lediglich noch Ergebniskosmetik. "Soest kam deutlich aggressiver und besser aus der Pause als wir und auch der Spielstand ging in der Höhe völlig in Ordnung", erklärte ein enttäuschter Christel.
Nach dem souveränen Aufstieg in der letzten Saison, läuft es noch nicht für den Liga-Neuling, der nur drei Punkte aus den ersten fünf Saisonspielen einfahren konnte. "Einige Spieler sind noch nicht in der Liga angekommen und wir müssen Sonntag für Sonntag 100 Prozent bringen, denn sonst haben wir keine Chance", weiß der Linienchef woran es im Moment noch hapert. Dass es allerdings auch anders geht, hat der 2:1-Erfolg im Stadtderby beim TSC Hamm gezeigt, den Christel zu den Favoriten zählt: "Neben Beckum ist der TSC sicherlich ein Anwärter für den ersten Platz, daher hat es mich schon überrascht, dass wir grade da gepunktet haben."
Die Euphorie nach dem Aufstieg ist schnell verflogen, Heessen auf dem Boden der Tatsachen gelandet. "Die Körpersprache stimmte zuletzt nicht mehr, darüber werden wir in der Woche sprechen", kündigte Christel an, seiner Mannschaft den Kopf waschen zu wollen. Das große Ziel verliert er dabei nicht aus den Augen - den Klassenerhalt. Dafür sollen die nächsten Spiele gewonnen werden, zunächst gastiert Westfalen Liesborn im Marienstadion, ehe es gegen den VfL Sassenberg und Mitaufsteiger TuS Freckenhorst geht. "Danach werden wir sehen, ob wir in der Winterpause noch einmal nachlegen müssen, oder der Kader für unsere Ansprüche ausreicht", nimmt Christel kein Blatt vor den Mund.