Zwar war gemutmaßt worden, das die Preußen nach den drei Finalspielen bei den Hallenstadtmeisterschaften der Reserveteams auch in das Endspiel um die Hallenstadtmeisterschaft der Gladbecker Erstvertretungen würden einziehen können, doch dass der Bezirksliganeuling dem SV Zweckel, Wackelkandidat in der Oberliga Westfalen, sogar den Titel entreißen würde, war dann doch überraschend.
Viel zu viele Gegentore
Nach dem 3:2-Finalerfolg gegen den drei Spielklassen höher beheimateten SVZ ließen sich die Preußen dann in der Halle auch dementsprechend feiern. Gladbecks Trainer André Marcussen richtete den Blick jedoch schnell auf den Alltag in den Niederrungen der Bezirksliga: "Es war klar, dass die Jungs heiß auf so ein großes Finale sind, aber mir ist wichtig, dass wir diese Euphorie jetzt mit in die Feldsaison nehmen. Wir wollen in der Bezirksliga bleiben!" In der Tat sollten die Preußen jegliches entwickeltes Selbstbewusstsein konservieren, damit nach der Winterpause auch "outdoor" Erfolge in Form von Siegen dazu kommen. Erst dreimal hat Gladbeck nach dem Aufstieg in der neuen Liga gewonnen, vier Punkte Differenz sind es bereits zum rettenden Ufer.
Ex-Trainer Juan Perez schmiss die Brocken nach nur drei Spieltagen Anfang September hin, André Marcussen wurde installiert und muss nach wie vor "sehr viele Baustellen" bearbeiten. Gelingt es den Preußen nach der Winterpause insbesondere die Reihen in der Defensive besser zu schließen - 58 Gegentreffer bisher sind nicht nur Ligaspitze, sondern eine wahre Katastrophe -, dann ist der Klassenerhalt absolut realistisch. Helfen soll dabei auch der neue Keeper Marcel Dörnemann, Spitzname "Döner", den die SG Preußen kurzfristig vom VfB Kirchhellen II abwerben konnte. In der Halle machte Dörnemann seine Sache direkt so gut, dass er zum Torwart des Turniers gewählt wurde. Vielleicht das nächste gute Omen für die Rückserie.