Mit RevierSport online sprach der Mann, der in der Bundesliga Schalke und Dortmund die Daumen drückt, über seine Einstellung, die Trainertätigkeit und das Leben ohne Fußball.
RevierSport online: Hallo Herr Brkic. Vor einem Monat haben Sie dem TV Asberg den Rücken gekehrt. Was waren die Gründe?
Zihat Brkic: "Ich bin seit einiger Zeit nicht mehr Trainer in Asberg. Dennoch habe ich dem Verein auch jetzt nicht den Rücken gekehrt. Mein Herz hängt immer noch an meinem alten Club."
RevierSport online: Differenzen mit der Führungsetage waren also nicht der Grund?
Zihat Brkic: "Nein, überhaupt nicht. Wieso sollte es bei einem Club, wo es sportlich so gut läuft wie bei uns, Differenzen zwischen der Führung und dem Coach geben. Mein Rücktritt hatte rein berufliche Gründe. Die Zeit für Beruf und Trainer-Job hat mir einfach gefehlt. Arbeit geht nun mal vor."
Reviersport online: Wie hat die Mannschaft Ihren Rücktritt aufgenommen?
Zihat Brkic: "Die Jungs konnten es gar nicht glauben. Ich habe mir diesen Schritt auch nicht leicht gemacht, habe lange hin und her überlegt. Letztendlich hatte ich aber keine Wahl."
RevierSport online: Wie ist Ihr Verhältnis zum Verein jetzt?
Zihat Brkic: "Gut wie eh und je. Die Leute haben meine Entscheidung zu 100 Prozent verstanden. Seit ich den Verein kenne, habe ich hier viele nette Leute kennen gelernt. Auch jetzt bin ich so oft es geht auf der Platzanlage. Für meine ehemaligen Akteure werde ich immer ein Ansprechpartner bleiben. Zudem habe ich unsere Zweite Mannschaft zuletzt ein paar Mal als Spieler-Trainer verstärkt."
RevierSport online: Nicht jeder Coach ist bei seinen früheren Kickern so gut gelitten wie Sie es sind. Was machen Sie anders?
Zihat Brkic: "Wie meine Kollegen im Einzelnen arbeiten, weis ich nicht. Ich lebe und liebe Fußball, bin praktisch mit dem runden Leder aufgewachsen. Diese Einstellung macht sich im täglichen Umgang mit der Truppe bemerkbar und somit ist das was ich erzähle auch glaubhaft. Zudem musst du für deine Spieler da sein. Als Coach bist du Mutter, Vater, Oma und Opa zugleich. Wenn man das lebt was man erzählt, dann stellen sich auch Erfolge ein."
RevierSport online: Der Fußball muss Ihnen, schenkt man Ihren Ausführungen glauben, sehr fehlen. Wie ist das Leben ohne die Lederkugel?
Zihat Brkic: "Ja, da haben sie recht. Zum Glück muss ich ja nicht ganz ohne meine große Leidenschaft auskommen. Hin und wieder trainiere ich noch mit. Zudem gibt es da meine Frau und meine zwei Kinder. Die freuen sich alle drei, wenn ich mehr Zeit für sie habe. Sie sehen, Fußball ist zwar wichtig, aber nicht das Wichtigste im Leben."
RevierSport online: Ist eine Rückkehr als Trainer ausgeschlossen?
Zihat Brkic: "Momentan schon. Wenn ich allerdings wieder mehr Zeit hätte, dann würde ich das keinesfalls ausschließen. (lacht)