Bei TuRa 88 hat man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Im vergangenen Jahr spielte der Klub vom Kammerberg eine durchwachsene Saison, die im grauen Mittelfeld endete. Immerhin sei die Hinrunde ja noch ganz gut gewesen, meint Sakis Papachristos. Die Rückrunde hat der Trainer der Duisburger hingegen in ganz anderer Erinnerung: "Das war der Horror." Von 14 Begegnungen konnte seine Mannschaft lediglich drei für sich entscheiden, auch weil - wie so oft im Amateurfußball - das zur Auswahl stehende Personal spärlicher wurde. So etwas will Papachristos nicht noch einmal erleben, deshalb vergrößerte er den Kader im Sommer, um ein wenig Handlungsspielraum zu bekommen. "Jetzt kann ich auch mal wechseln, wenn einer nicht gut drauf ist", freut er sich über Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Zudem agiere sein Team inzwischen besonnener: "Wir sind in vielen Situationen ruhiger geworden und können auch mal eine Drangphase überstehen."
Ein 19-jähriges Juwel aus den eigenen Reihen
Ein besonders glückliches Händchen schien er in Sachen Zugänge mit Philipp Markus Wypler gehabt zu haben. Der Angreifer wechselte im Sommer vom Landesligisten Duisburg 1900 zu den Neudorfern und unterstrich mit bislang sieben Toren, warum der Trainer ihn unbedingt haben wollte. Ein Sonderlob hat Papachristos für seinen jüngsten, erst 19 Jahre alten Senkrechtstarter parat: Marvin Martin. "Der kommt gerade erst aus der A-Jugend, stand jedes Spiel von Beginn an auf dem Platz und hat auch schon ein Tor gemacht", führt der Grieche aus und hebt hervor: "Marvin ist ein Juwel für uns."
Der viertbeste Torjäger seines Teams ist erstaunlicherweise Schlussmann und Trainer-Sprössling Stefanos, der bei TuRa auf beiden Seiten für die Elfmeter zuständig ist. "Das macht er, weil er so einen Riesenschuss hat. Wenn der Ball aufs Tor geht, gibt es nichts zu halten - das sind sicher 120 km/h", schwärmt Papachristos und schiebt augenzwinkernd hinterher: "Aber er ist ja auch gut gebaut, hat vielleicht ein paar Kilo zu viel."
Nur der VfL Repelen war besser
Vorgaben, welche Beute er von seiner Mannschaft für die restlichen Hinrundenpartien erwartet, lässt sich der Coach der Duisburger nicht entlocken. Aber, soviel ist klar: "Die einzigen, die vielleicht einen Tick besser waren, sind Repelener." Von einem Aufstieg will er dennoch - wie nahezu jeder Trainer der Liga - nichts hören. "Ich würde Ilyas (Basol, Trainer von Genc Osman Duisburg, d. Red.) den Aufstieg gönnen. Wir sind zwar im Soll, aber da ist ja noch die Rückrunde." Dieses Kapitel der Vergangenheit steckt Papachristos offenbar noch länger in den Knochen.