Dabei plagen Trainer Oliver Vössing die ganze Saison über große Personalsorgen. So muss er beispielsweise auf seine beiden Torjäger Björn Matzel und Kevin Zamkiewicz verzichten, die in der vergangenen Saison zusammen 47 Tore erzielt haben. Besonders der Ausfall von Matzel ist schwerwiegend: Nach einem Sturz von einem Gerüst sei dieser „auf dem Weg der Besserung“, fällt aber „mindestens bis zur Winterpause“ aus, meint Vössing.
Trotz breitem Kader nur elf Mann
Insgesamt muss der Trainer auf zehn Leute verzichten. In den letzten Spielen saßen deshalb Spieler aus der zweiten Mannschaft auf der Bank. „Wir haben eigentlich einen guten, breiten Kader, aber im Moment freue ich mich über jeden, der da ist“, berichtet Vössing. „Aber die, die da sind, bringen eine super Leistung.“ Kann man wohl sagen: Trotz Personalnot steht Essen-West 81 mit nur einem Punkt Rückstand nach ganz oben auf Platz drei. „Wir haben trotz der Verletzungen wenig Punkte liegen gelassen“, freut sich Vössing. Auch seine beiden Topstürmer weiß der Trainer gut ersetzt: Philip Hollweg, der vor der Saison von Blau-Weiß Oberhausen kam und dort 27 mal erfolgreich war, und Mohamed Khaled El Said haben beide bereits zehn Tore in dieser Saison erzielt. Auf El Said wird Vössing in den nächsten Spielen wohl verzichten müssen. Der Stürmer sah in der letzten Partie gegen Schonnebeck II (3:2) wegen einer Schiedsrichter-Beleidigung die Rote Karte.
Aber gibt das nicht einen harten Konkurrenzkampf um die Stammplätze, wenn die Ausfälle wieder fit sind? „Im Moment freue ich mich, wenn wir elf Mann haben“, winkt Vössing ab. „Um diese Luxusprobleme kümmern wir uns, wenn es soweit ist.“ Zu allem Überfluss stehen derzeit Englische Wochen auf dem Programm: Am Mittwoch wurde die DJK SG Altenessen mit 5:0 aus dem Pokal geworfen. Das Ziel bis zur Winterpause: „Trotz der Ausfälle wollen wir möglichst viele Punkte holen und oben dranbleiben. Danach wird man sehen. Die Mannschaften, die jetzt oben stehen, werden bis zum Ende dabeibleiben, obwohl ich glaube, dass sich irgendwann das Aufstiegsduell zwischen uns und dem SV Burgaltendorf forcieren wird“, prognostiziert Vössing.
„Die Spieler werden nicht besser“
Nachdem die Mannschaft am vergangenen Wochenende gegen Schonnebeck II, die sich kurz zuvor von ihrem Trainer Tom Schikora getrennt hatten, gewann, trifft die Vössing-Elf am Sonntag auf die SpVgg Steele, wo Ex-Trainer Frank Boeder am Donnerstag sein Amt niedergelegt hat. Das wird laut Vössing Einfluss auf das Spiel nehmen: „Die Spieler werden dadurch vielleicht nicht besser, aber auf jeden Fall motivierter. Alle werden Gas geben, um sich dem neuen Trainer zu präsentieren.“