„Diese Liga ist der Wahnsinn“, meint der Trainer vom SC Werden-Heidhausen. „Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen, nur dann können überhaupt ein Spiel gewinnen. Wenn wir das nicht tun, können wir genauso gut gegen jede Mannschaft verlieren“. Als echtes Spitzenteam sieht er seine Mannschaft noch nicht: „Wir können sicherlich oben mitspielen, aber ich würde nicht so weit gehen, uns unter den ersten zwei, drei Mannschaften der Liga einzuordnen“, schätzt er die Situation ein.
Die zwei Seiten der Medaille
Ein weiteres Indiz für die Ausgeglichenheit der Liga sind die vielen Unentschieden des SC. Positiv ausgedrückt, hat die Mannschaft seit acht Spielen nicht mehr verloren – negativ ausgedrückt, hat Werden-Heidhausen nur einen Sieg aus den letzten vier Spielen geholt. „Wir sind auch nicht in der Lage, uns über verlorene zwei Punkte zu beschweren. Wir hatten teilweise Glück und mussten auch für jedes Unentschieden hart arbeiten“, meint Konietzko.
Das „A und O“ für den Trainer ist die richtige Einstellung. Dazu gehört ganz klar auch der Respekt gegenüber den anderen Vereinen. „Als wir gegen TuS Bergeborbeck 7:0 gewonnen hatten, gab es kaum jemanden, der gesagt hat 'Gut gemacht, stark gespielt, Jungs'. Viel häufiger habe Ich Kritik gehört: 'Die machen diese Saison keinen Punkt mehr, warum habt ihr denen nicht zehn Stück eingeschenkt?'. So etwas darf einfach nicht sein“, beschwert sich Konietzko. TuS Bergeborbeck hat übrigens drei der letzten vier Spiele gewonnen und unter Anderem den Tabellenzweiten SC Frintrop geschlagen.
„unterhalb einer U23“
Kritik hat Konietzko auch für einige seiner Neuverpflichtungen bekommen. Zu jung und unerfahren seien seine Spieler. „Natürlich, wir haben viele Spieler aus den Kreisligen geholt, viele die bei ihren alten Vereinen nur auf der Bank saßen. Wir müssen uns erst noch finden, der Prozess ist immer noch in vollem Gange. Vom Altersdurchschnitt sind wir teilweise unter einer U23-Mannschaft“. Unter den Neuen ist auch Kevin Maskow, der bereits sieben Tore erzielt hat. Zusammen mit Tim Petzke (acht Tore) ist er hauptverantwortlich dafür, dass Werden-Heidhausen die meisten Tore in der Liga geschossen hat. „Das ist halt das Schöne an jungen Spielern: Sie spielen unbekümmerter nach vorne, auch wenn wir die Defensive natürlich nicht vernachlässigen dürfen“.
Am Sonntag trifft Konietzkos Mannschaft auf TuS Essen-West 81, für den Trainer die beste Mannschaft der Liga. „Auch wenn es noch nicht optimal bei denen läuft, auf lange Sicht sehe ich keine Mannschaft, die ihnen Paroli bieten kann“, lobt Konietzko den Gegner. „TuS 81 hat überragende Qualität“. Aber: „Wenn ich jetzt mit der Einstellung in dieses Spiel gehen würde, dass wir dort eh nichts reißen können – dann wäre ich vollkommen falsch im Fußball“.