Wenn Jörg Ritz nicht Amateurfußballtrainer, sondern professioneller Wahrsager wäre, er hätte das Ergebnis in seiner Glaskugel vorausgesehen. „Ich hab sogar mit einer noch wesentlich schlimmeren Klatsche gerechnet“, gab der Trainer von Firtinaspor Herne nach dem missglückten Saisonauftakt zu.
Top-Stürmer jagt erneut die Torjägerkanone
Gleich zehn Spieler fehlten dem Übungsleiter des letztjährigen Tabellenachten beim Aufgalopp in der Staffel 10. Zu den üblichen Urlaubern gesellt sich aktuell noch eine Vielzahl verletzter oder zumindest angeschlagener Spieler, deren Fehlen Ritz das Leben schwer macht: „Wir hatten eine bunte Mischung mit Spielern aus der Ersten, der Zweiten und A-Junioren auf dem Platz.“ Dass nach 57 absolvieren Spielminuten auch noch Torhüter Patrick Peters das Spielfeld verlassen musste, hatte trotz des 0:4-Zwischenstandes keine leistungsbezogene Ursache. Ritz: „Patrick leidet schon länger an einem Muskelfaserriss und hat sich trotzdem bereit erklärt aufzulaufen. Irgendwann ging es dann aber einfach nicht mehr, der Junge ist ja nur noch gehumpelt.“
Einen holprigen Saisonstart will Firtinaspor trotz der noch entspannten Gesamtlage dennoch unbedingt vermeiden. „Wir wollen uns am Ende in der Abschlusstabelle verbessern, also mindestens Siebter werden“, beschreibt Ritz das Saisonziel. Dafür wurde die Qualität im Kader angehoben. Insbesondere auf Neuzugang und Defensivspezialist Hakan Öztürk (SV Sodingen) und Torjäger Serdar Kutucu liegen die Hoffnungen Firtinaspors auf eine erfolgreiche Spielzeit. „Hakan ist ein Top-Neuzugang für uns und Serdar hat bereits bewiesen, wie kaltschnäuzig er vor dem Tor ist“, sagt Ritz. In der Tat markierte Kutucu in der Vorsaison satte 43 (!) Saisontreffer und sicherte sich mit weitem Vorsprung die Torjägerkanone der Liga. Wenn zudem sogar Spieler willens sind, mit einer Verletzung aufzulaufen, kann es bei Firtinaspor in den nächsten Wochen eigentlich nur besser werden.