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Bezirksliga Niederrhein 6: Interview mit Jürgen Haupt (Trainer OSC Rheinhausen)
"Ich brauche jetzt einfach mehr Zeit für meine Familie"

Bezirksliga  Niederrhein 6: Interview mit Jürgen Haupt (Trainer OSC Rheinhausen)
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Seine Abschiedstournee durch die Bezirksliga hat sich Jürgen Haupt, Trainer des OSC Rheinhausen, sicherlich etwas anders vorgestellt. Nach vier Jahren bei den "Olympischen" hängt der leidenschaftliche Fußball-Lehrer zum Saisonende seinen Job an den Nagel. Doch seine Spieler scheinen ihren Coach momentan nicht gebührend verabschieden zu wollen. Nach drei Niederlagen in Folge ist der OSC nun Elfter der Tabelle, die Differenz auf einen Abstiegsplatz beträgt "nur" noch neun Punkte. Dennoch kann der Coach auf ein erfolgreiches und zufriedenstellendes Fußballer- und Trainerleben zurückblicken.

Im Gespräch mit RevierSport online zieht der Linienchef Bilanz und verrät, wer sich über seinen Rücktritt freut und wer traurig sein wird.

RevierSport online: Hallo Herr Haupt, zum Saisonende werden Sie ihr Trainer-Amt beim OSC Rheinhausen aufgeben. Was sind die Gründe?

Jürgen Haupt: "Die Gründe für meinen Rücktritt liegen im privaten Bereich. Das Trainer-Amt hat mir immer wahnsinnig Spaß gemacht und das hat sich bis heute nicht geändert. Allerdings ist es auch verdammt stressig und zeitintensiv. Ich brauche jetzt einfach mehr Zeit für meine Familie."

RevierSport online: Es gab also keine Dissonanzen zwischen Ihnen und der Klubführung?

Jürgen Haupt: "Nein, im Gegenteil. Ich habe wunderbare Jahre beim OSC verbracht und in dieser Zeit sehr viele nette Menschen kennengelernt. Die Entscheidung aufzuhören, ist mir sehr schwer gefallen. Mit dem OSC hat das nichts zu tun. Ich mache es für meine Kinder und für meine Frau."

RevierSport online: Wie wird Ihr Leben ohne Fußball aussehen?

Jürgen Haupt: "Moment mal. Ich werde auch weiterhin dem Fußball verbunden bleiben. Seit Oktober 2006 trainiere ich bereits die E-Jugend des VfL Rheinhausen. Mein 10-jähriger Sohn kickt dort und ich freue mich darauf, viel Zeit mit ihm und den anderen Jungs verbringen zu können."

RevierSport online: Was werden sie an ihrem jetzigen Job vermissen?

Name: Jürgen Haupt Alter: 47 Beruf: Schlosser Geboren: 23.11.1959 in Düsseldorf Familienstand: verheiratet, zwei Kinder Karriere als Spieler: Jürgen Haupt spielte in der Jugend für den VfL Rheinhausen. In seiner 20-jährigen Laufbahn im Seniorenbereich spielte der in Duisburg-Rheinhausen lebende Familienvater unter anderem vier Jahre für Bayer Uerdingen in der Oberliga (damals 3 Liga). Von 2000 bis 2003 trainierte Haupt die Kreisliga A-Mannschaft des SV Neukirchen. Seit 2003 ist er Trainer beim OSC Rheinhausen.

Jürgen Haupt: "Das ist eine schwierige Frage. Ich denke, das Mitfiebern mit der Mannschaft und das Feiern von großen Siegen wird mir schon fehlen. Am schönsten ist jedoch das Gefühl das du hast, wenn du merkst, dass das, was du den Jungs in der Kabine erzählt hast, angekommen ist und auf dem Platz dann zum Erfolg führt. Wie schon gesagt, es fällt mir nicht leicht aufzuhören."

[b]RevierSport online: Was wird Ihnen nicht fehlen?

Jürgen Haupt: "Der Stress. Da brauche ich nicht lange überlegen. Wenn ich an der Linie stehe, bedeutet das für mich zumeist ein hohes Maß an Anspannung. Manchmal bekomme ich sogar Bauchschmerzen. Ich werde es genießen, denn OSC einfach mal als normaler Zuschauer zu sehen."

[b]RevierSport online: Denken Sie es gibt Leute, die sich über Ihren Rücktritt freuen?

Jürgen Haupt: "Im Verein sicherlich nicht. Ich denke, der Klub hätte schon gerne mit mir weiter gemacht. Zuhause kenne ich allerdings drei die sich freuen werden. Das sind meine zwei Kinder und natürlich meine Frau."

[b]RevierSport online: Wie reagieren die Fans auf Ihre Entscheidung?

Jürgen Haupt: "Der Eine oder Andere kommt schon zu mir und fragt mich, warum ich so einen Mist mache. Die Leute wissen aber, dass es keine Entscheidung gegen den Verein ist, sondern eine zugunsten meiner Familie."

[b]RevierSport online: Ein Rücktritt vom Rücktritt ist also ausgeschlossen?

Jürgen Haupt: "Ja, meine Entscheidung steht. Im Moment mache ich definitiv nicht weiter. Aber man soll ja niemals nie sagen. Wer weiß, vielleicht ist es ja nicht für immer."

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