Bezirksliga 6:
In der „Wundertüte Gruppe 6“ bleibt es im Auf- und Abstiegsrennen weiter heiß. Mit einem 3:3 gegen Wengern verpasste es die Mannschaft der SG Obersprockhövel von Trainer Dieter Iske es, sich vom Rest ein klein wenig abzusetzen. „Wir waren defensiv nicht konzentriert genug“, ärgert sich Iske, weiß aber dennoch, was er an seinen Hinterleuten hat: „Wir haben nach wie vor die zweitbeste Abwehr, deswegen sollte man nicht zu viel kritisieren. Letztendlich ist die Liga in diesem Jahr weiterhin völlig unkalkulierbar und jeder Gegner muss zu 100 Prozent bespielt werden. Wir wollen nur weiter Spaß am spielen und am Siegen haben.“
Der kommende Gegner Herdecke hat mit dem 1:3 bei Geisecke den Sprung an die Tabellenspitze verfehlt. Trainer Frank Henes geht mit der Niederlage aber gelassen um: „Es war eine ausgeglichene Partie, bei der Kleinigkeiten eben entscheiden. Mein Team ist mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren sehr jung und wir bleiben cool, weil wir immer noch über unserem Saisonziel sind, eine ruhige Saison zu verbringen.“ Auch vor Obersprockhövel ist ihm nicht bange. „Nach der hohen Niederlage im Hinspiel haben wir einfach nur etwas gutzumachen und wollen mit aller Macht nochmal was zeigen. Es ist immer alles drin.“
Hedefspor Hattingen geht als großer Gewinner aus dem Wochenende. Mit einem 4:1 bei der TuS Stöcken Dahlerbrück zog die Kursinski-Elf mit dem Tabellenersten gleich.
Bezirksliga 7:
Gegen die Erwartungen konnte der SV Neubeckum keinen Dreier gegen den SV Drensteinfurt einfahren, sondern musste gleich alle drei Punkte bei der bitteren 0:2-Niederlage herschenken. Dabei führten die Gäste bereits nach 30 Minuten mit zwei Toren und konnte erstaunlich gemütlich den wichtigen Sieg für sich verbuchen. Mit dem Abstieg sollten die Drensteinfurter nun nichts mehr zu tun haben, obwohl sowohl nach oben als auch nach unten hin noch eine Menge möglich ist.
"Jenseits von Gut und Böse"
Ein irres Spiel bekamen die Zuschauer bei der Partie der direkten Tabellenkonkurrenten Westfalia Liesborn und DJK Westfalia Soest geboten. Zweimal geriet die Soester Mannschaft von Trainer Klaus Borschel in der ersten halben Stunde in Rückstand, zweimal konnte man diesen egalisieren und vor dem Pausenpfiff sogar mit 3:2 in Führung gehen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff sah es so aus, als würde Borschels Team mindestens einen Punkt mitnehmen, da man sogar noch mit 4:2 in Führung gehen konnte, doch Liesborn drehte den Spieß noch einmal um und traf seinerseits noch dreimal: Endstand 5:4. Dabei "hätte das Spiel auch 7:7 oder 8:8 ausgehen können, zumal meine Mannschaft noch zwei Großchancen in der Schlussphase hatte. Es war ein typisches Spiel von zwei Mannschaften, die jenseits von Gut und Böse sind", so Borschel. Mit der Schiedsrichterleistung war der Trainer überhaupt nicht einverstanden: "Bei einem Gegentor stand ein Spieler der gegnerischen Mannschaft deutlich im Abseits, ein anderes Mal wurde kurz vor dem Treffer eindeutig Foul gespielt" und fügt hinzu: "Die Schiris gehören zu den Teams und müssten mehr mit den Spielern reden und auch mal ihre eigenen Fehler eingestehen, anstatt immer nur arrogant auf ihr Recht zu pochen".
Bezirksliga 8:
Die achte Staffel der Bezirksliga Westfalen hatte so einiges an Überraschungen parat. Frei nach dem Motto "Geben ist seliger denn Nehmen" wurde besonders auf den unteren Rängen so fleißig gepunktet, dass der Werner SC mit seinem Unentschieden beim Tabellenvierten BSV Schüren fast schon zu den Verlierern der Mannschaften aus dem Tabellenkeller gerechnet werden darf. So siegte der VfK Weddinghofen, vor dem Spiel noch Letzter, mit 2:1 gegen SuS Kaiserau, FC TuRa Bergkamen gewann 3:1 gegen die viel höher platzierte Mannschaft vom SC Husen-Kurl und auch der Königsborner SV konnte beim 3:1-Heimsieg gegen die TuS Ascheberg drei immens wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg einfahren.
Ein Eigentor aus 30 Metern entscheidet das Spiel
Mirko Mustroph, Trainer des Hörder SC, sah wie seine Mannschaft das einzige Tor der Partie gegen den FV Scharnhorst erzielte - jedoch ins eigene Gehäuse. In der 18. Spielminute wurde der Mannschaft ein Rückpass zum Torwart zum Verhängnis, der unglücklich im eigenen Netz einschlug und das Spiel entschied. Dabei lag es nicht an der Einstellung der Hörder, sondern "an der Einstellung zum gegnerischen Platz", denn auf "dem Ascheplatz ist das Kurzpassspiel kaum möglich gewesen". Zwar hatte man "in der zweiten Halbzeit gelernt mit dem Platz umzugehen, doch leider haben wir unsere Torchancen leichtsinnig vergeben", konstatierte Mustroph. Trotz der unglücklichen Niederlage in diesem "typischen 0:0-Spiel" ist der Hörder Trainer mit dem momentan siebten Tabellenplatz zufrieden und gibt einen "einstelligen Tabellenplatz" als Saisonziel aus.
Bezirksliga 9:
Am 25. Spieltag kam es endlich zum lang erwarteten Spitzenspiel, als der SV Vestia Disteln die Sportfreunde Stuckenbusch empfing. Beim Kampf zwischen den beiden Topteams der Liga bekamen die Zuschauer allerdings nicht besonders viel zu sehen. Das Match endete mit 0:0. Die Punkteteilung spielt dem Spitzenreiter aus Stuckenbusch in die Karten, schließlich liegt dieser jetzt mit drei Punkten und einem Spiel weniger vor dem Verfolger. Der SV Vestia Disteln kann nur noch hoffen, dass der Koontrahent gegen andere Teams noch ein paar Punkte liegen lässt, um weiterhin um den Aufstieg mitzuspielen.
"Staub schlucken"
Sprichwörtlich "Staub schlucken" musste die Mannschaft vom VfB Waltrop bei der TuS Eichlinghofen laut Joachim Beyer, dem 1. Vorsitzenden der Waltroper. Der klare Favorit auf den Dreier, der sich "mit tiefer platzierten Teams immer schwer tut", vergab seine "wenigen Chancen auf dem gegnerischen Ascheplatz", musste ein laut Beyer "klares Abseitstor" hinnehmen und verlor, "obwohl wir den Gegner das ganze Spiel über im Griff hatten". Zwar könne man nach Ansicht von Beyer noch den Tabellenzweiten einholen, doch "Stuckenbusch ist klar weg". Dennoch ist der Vorsitzende äußerst zufrieden mit der Saison: "Wir stehen zwar unerwartet so weit oben in der Tabelle, dennoch wollen wir unsere tolle Saison nicht zum Ende hin noch kaputtmachen. Wir haben mit unserem ziemlich kleinen Stamm von nur 15 Spielern bis jetzt immer sehr gut gespielt".
Bezirksliga 10:
Ein wahrer Fußballkrimi ereignete sich beim 4:4 des VfB Günnigfeld beim SC Weitmar. In der Nachspielzeit sicherte Marc Jansen den Weitmarern mit einem strittigen Elfmeter den Punkt. „Der Strafstoß war zwar fragwürdig“, resümiert Weitmar-Trainer Dirk Wischnewski, „aber letztendlich gleicht das den unberechtigten Elfmeter zum 4:2 aus. Die erste Halbzeit gehörte zwar uns und die zweite Hälfte eher dem Gegner, aber insgesamt, meine ich, ist das Ergebnis gerecht.“ Sein Gegenüber Willi Koppmann sah das jedoch etwas anders: „Wir hatten die klareren Torchancen und müssen zwei mal das 5:2 erzielen, dann brauchen wir auch nicht mehr über den Elfer zu diskutieren. Es ist bedauerlich, dass wir wieder mal eine Zwei-Tore-Führung vergeben haben.“
Tabellenführer Horst-Emscher festigte seine Position mit einem klaren 7:0 gegen den abstiegsbedrohten BV Hiltrop. Coach Krempicki will das Ergebnis jedoch „nicht zu hoch hängen. Wir waren gallig und hatten richtig Lust am Fußball. Für unser Torverhältnis haben wir dann auch noch was getan und nach den letzten Spielen etwas Selbstvertrauen getankt.“ Dennoch ist Krempicki über seine Personalsituation besorgt: „Wir haben weiterhin viele Verletzte und müssen das mit A-Jugend-Spielern auffangen. Gegen Hiltrop haben wir mit zwei A-Jugendlichen begonnen. Wenn die dann mal etwas auf die Socken kriegen, tun die sich dann auch schwerer.“
Bezirksliga 11:
Mit einem Gleichschritt, wie er gleicher nicht sein könnte, halten YEG Hassel, Rot-Weiß Deuten und die SSV Buer ihre Positionen. Alle drei Teams gewannen ihre Begegnungen jeweils mit 3:1.
Dem SV Lippramsdorf gelang es, selbstverständlich ebenfalls mit 3:1, die Abstiegsränge zu verlassen. Mit einem lupenreinen Hattrick im Drei-Minuten-Takt sicherte Philipp Prause dem abstiegsbedrohten Team von Trainer Josef Ovelhey den Sieg. „Die Mannschaft hat nach den drei Hütten das Spiel einfach gewinnen wollen. Das hat man in den Zweikämpfen schon gesehen. Philipp Prause hat seine Sache natürlich sehr gut gemacht, aber ich will ihn dennoch nicht alleine hervorheben. Wir haben einfach als Team sehr gut funktioniert.“