Eine ausgeglichene erste Halbzeit sahen die Zuschauer beim Derby in Wanne, bei dem die ersten nennenswerten Chancen die Gäste hatten. Ralf Stemmann schoss nach einem Eckball knapp am Wanner Gehäuse vorbei (17.), fünf Minuten später vergab Martin Tappe-Tiemann die größte Chance, als er einen Elfmeter an den Pfosten setzte. Auf der anderen Seite scheiterte Yasin Khimiri mit einem Weitschuss am Adler-Torhüter Stephen Esken (31.). Nur zwei Minute später fiel das 1:0, Manuel Navarro stand bei einer Flanke goldrichtig und traf zur Führung für die Gastgeber.
Doch die Gäste aus Bochum schienen zeigten sich unbeeindurckt und konnten kurz danach ausgleichen (37.). Tim Schienbein setzte sich auf der rechten Seite gegen René Körner durch. Seine Flanke verwertete Ralf Stemmann mit einem wuchtigen Kopfball unter die Latte.
Nach dem Wechsel übernahmen die Elfer die Kontrolle. Eine schnelle Kombination auf der linken Seite brachte René Körner in eine gute Schussposition, der Mittelfeldspieler scheiterte aber an Adler-Torwart Esken (47.).
In der 50. Minute war es dann auf der anderen Seite soweit: Bei einer Freistoßflanke aus 40 Metern befand sich die gesamte Abwehr der Elfer im Dauerschlaf. Michael Siemienowski schaltete am schnellsten und nutzte die Möglichkeit für die Gäste.
Riemke zog sich nach der Führung zurück und musste ihre stärksten Spieler, am heutigen Tag, Ralf Stemmann und Steven Murru, verletzungsbedingt auswechseln - ein Umstand, der den Hausherren zugute kam. „Wir haben in dieser Phase druckvoll gespielt und hatten mehr Spielanteile. Dafür wurden wir auch belohnt“, beschreibt Wannes Trainer Roger Petzke die Leistung seiner Mannschaft.
Der Ausgleich ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Ein Freistoß von Carsten Scholle drückte Ersan Kaya mit der Brust über die Linie (65.).
In der 80. Minute avancierte Manuel Navarro zum Matchwinner, als er den umstrittenen 3:2 Siegtreffer erzielte. „Der Ball wurde in dieser Situation klar mit der Hand mitgenommen“, kritisierte Riemkes Coach Norbert Sikora.
Die Gäste versuchten alles, um noch einen Punkt aus Wanne mitzunehmen, der finale Schuss von Sascha Braun ging aber knapp vorbei (89.). „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat in der Schlussphase alles versucht. Ich wusste, dass es ein schweres Match wird, aber wir hätten nicht verlieren müssen. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft“, zog Sikora zerknirscht Bilanz.
Nach dem 21. Spieltag bleibt Adler Riemke auf dem dritten Tabellenplatz, der Rückstand auf Tabellenführer SG Eintracht Gelsenkirchen (5:1-Sieg bei TSB Gladbeck) vergrößert sich aber auf sieben Punkten. Wanne 11 hat hingegen zurück in die Erfolgsspur gefunden, nach den beiden Auswärtssiegen in Horst-Emscher (3:1) und in Neuruhrort (3:0) ist das der dritte Sieg in Folge.
In der kommenden Woche treten die Elfer bei den Sportfreunden Bulmke an, Riemke empfängt zuhause den FC Neuruhrort.