RevierSport Online: Hallo Herr Sievers. Ihre letzte Station hieß VfL Schwerte. Scheinbar ein Verein bei dem man es als Trainer nicht ganz einfach hat. Nun haben Sie in Schwerin angeheuert. Wenn man die Querelen der letzten Wochen bei BG beobachtet hat, scheint es dort auch nicht viel leichter zu werden. Warum gaben Sie dennoch die Zusage?
Bodo Sievers: Zugegeben, Schwerte ist ein schwieriges Pflaster, aber es war auch die bisher einzige negative Erfahrung meiner Trainerkarriere. Es hat halt einfach nicht gepasst, warum auch immer. Schwerin hat sich dagegen sehr um mich bemüht. Vor allem der sportliche Leiter Sascha Beleijew macht einen sehr engagierten Eindruck. Trotz aller positiven Eindrücke des Umfeldes hat mich aber in erster Linie die Qualität der Mannschaft überzeugt.
RevierSport Online: Zweifellos verfügt Schwerin über einen der stärksten, wenn nicht sogar über den stärksten Kader in der Bezirksliga 15. Wie beurteilen Sie ihr neues Team?
Bodo Sievers: Ich habe jetzt vier Spiele gesehen, davon drei als Trainer. In allen Begegnungen waren die Gegner im höchsten Grade unterlegen. Und mit Nette und Lütgendortmund waren auch zwei Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel dabei. Das zeigt eindeutig die Klasse der Mannschaft.
Diese Partien waren aber bereits alle nach zwanzig Minuten zu unseren Gunsten entschieden. Man muss daher abwarten wie die Mannschaft damit umgeht, wenn es mal nach 60 Minuten noch 0:0 steht.
RevierSport Online:Trotz aller Qualitäten liegt Schwerin in der Meisterschaft mit neun Punkten Rückstand praktisch aussichtslos hinter dem ungeschlagenen Spitzenreiter VfB Habinghorst zurück. Wie sehr glauben Sie noch an den Aufstieg?
Bodo Sievers: Ich glaube immer an den Aufstieg. Nächste Woche spielt Habinghorst gegen Marten und wenn die Arminia da gewinnt, sind es nur noch sechs Punkte auf die Spitze. Allerdings müssen wir auch all unsere Spiele gewinnen. Entweder straucheln wir - oder Habinghorst.
RevierSport Online: Welche Vorgaben hat der Verein diesbezüglich an Sie gemacht?
Bodo Sievers: Überhaupt keine. Solche Voraussagen kann man nie machen. Klar, mit der Truppe muss man unter die ersten drei, aber einen Aufstieg planen ist schwer. Da spielen viele Faktoren eine Rolle und das nötige Quäntchen Glück hat immer nur eine Mannschaft.
RevierSport Online: Das bedeutet, dass Bodo Sievers so oder so im nächsten Jahr Trainer auf Schwerin sein wird?
Bodo Sievers: Ja. Ich habe gestern meine Zusage für die nächste Saison gegeben. Es war einfach an der Zeit zu reagieren. Die Spieler wollen das auch wissen. So sind die Spekulationen vom Tisch und jetzt heißt es: Neun Spiele gewinnen und nächstes Jahr dann Landesliga (lacht).
RevierSport Online: Sollte es in diesem Jahr nicht mit dem Aufstieg klappen, könnte der ein oder andere ambitionierte Spieler zu einem höherklassigen Verein wechseln. Haben Sie keine Angst, dass die Mannschaft dann auseinander fällt?
Bodo Sievers: Nein das nicht. Der ein oder andere von den vielen jungen Talenten denkt vielleicht an einen Wechsel. Wir haben ja viele exzellente Fußballer in unseren Reihen und da wäre es schon komisch, wenn auf die nicht höherklassige Vereine aufmerksam würden. Aber ich habe den Eindruck, dass sich die meisten hier sehr wohl fühlen und in den letzten Wochen außerdem festgestellt haben, dass man, wenn man zusammenhält, viel Spaß und Erfolg haben kann. Sollte trotzdem einer die sportliche Herausforderung suchen, kann man ihm letztlich nur viel Glück wünschen.