Der gute Schiedsrichter konnte es kaum erwarten die Partie anzupfeifen und bat schon um 14.56 zum Anstoß. Sechs Minuten später war nach Meinung von Osmanlispor-Coach Ali Ayaz die Partie für seine Elf allerdings schon verloren. Eine Flanke auf den langen Pfosten konnte der nur in dieser Situation unsichere Gäste-Keeper Dogan Köksal nicht festhalten und Goalgetter Vadim Glöckner, erst in der Winterpause zu den Castropern zurückgekehrt, stand da, wo ein "Knipser" in diesen Situationen stehen muss und staubte zum 1:0 ab (6.).
"Nach dem Torwartfehler und dem Rückstand war für uns das Spiel praktisch schon gelaufen", meinte Ayaz anschließend und fügte trocken an: "Was wir hier geboten haben, hat mit Bezirksliga-Fußball nichts zu tun. Da spielst du besser in der Kreisliga B." Bezüglich der Leistung seiner Elf gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen, es sei denn, man möchte die teilweise optische Überlegenheit des Gastes im Mittelfeld honorieren.
Denn was die Mannen von der Erin-Kampfbahn boten, war alles andere als attraktiver Kombinationsfußball, sondern erinnerte mehr an "Kick and Rush" der alten Schule. Trotzdem kamen die Castroper immer wieder zu guten Gelegenheiten, von denen erneut Vadim Glöckner in der 12. Spielminuten eine zum 2:0 nutzte. Danach herrschte nur noch Tristesse.
Osmanlispor konnte nicht und Wacker wollte scheinbar nicht, was auch ihrem Trainer, Uwe Esser, nicht verborgen blieb: "Das war eine bessere Trainingseinheit, ein lockerer Frühlingskick. Da hätte man Sonnenstühle verteilen können." Selbst als der bereits verwarnte Lars Otto nach einer rüden Attacke des Feldes verwiesen wurde (39.) und Daniel Doering seinem Sturmführer Glöckner den Hattrick verweigerte (40.), war beim Gast von Aufbäumen keine Spur.
Nach dem Seitenwechsel war weiterhin nichts davon zu sehen, dass die Dortmunder gegen den Abstieg kämpfen und daher diese Partie unbedingt gewinnen mussten - geschweige denn davon, dass sie in Überzahl agierten. Sie brauchten sogar bis zur 80.Minute, um das erste Mal gefährlich vor das, von Trainersohn Michael Esser gehütete, Wacker-Tor zu kommen.
Doch selbst wenn der Ball von Sevinc sein Ziel gefunden hätte, wäre es nur Ergebniskorrektur gewesen, denn bis dahin hatten der pfeilschnelle Vaidas Rocys (56.) und Glöckner zum Dritten (61.) die Heimmannschaft mit 4:0 in Front geschossen. Glöckner mit seinem vierten Streich sorgte schließlich für das Endresultat.