Bei einem Fußballspiel in Lünen hat ein Spieler (36) nach einer gelb-roten Karte dem Schiedsrichter (25) in den Bauch getreten und in das Gesicht geschlagen. Ein Rettungswagen habe den Schiri ins Krankenhaus gebracht, berichtete die Polizei am Montag. Gegen den 36-Jährigen werde wegen Körperverletzung ermittelt.
Laut Polizei hatte der Spieler der Dortmunder Gastmannschaft am Sonntag in der ersten Halbzeit „aufgrund aggressiver Spielweise“ eine gelbe Karte kassiert. Kurz vor Abpfiff legte sich der 36-Jährige dann wegen eines Elfmeters für die Heimmannschaft mit dem Unparteiischen an, worauf der die gelb-rote Karte verteilte.
Wie mehrere Zeugen der Polizei sagten, rannte der Spieler daraufhin auf den Schiedsrichter zu und trat ihm mit dem Knie in den Bauch. „Gleichzeitig schlug er ihm mit der Faust auf die Schläfe“, so die Polizei. „Ordner und Spieler trugen den zu Boden gegangenen Unparteiischen aus der Gefahrenzone.“ Das Spiel zwischen dem VfB 08 Lünen und Osmanlispor Dortmund wurde beim Stand von 2:1 abgebrochen.
Bei Facebook schrieb der Verein aus Lünen am Montag: „Wir, der VfB 08 Lünen, distanzieren uns mit aller Kraft von jeglicher Gewalt und wünschen dem Schiedsrichter alles Gute und eine schnelle Genesung. Fußball soll Spaß machen und Freude bereiten und nicht dazu führen, dass Menschen verletzt werden und aus Angst vor Übergriffen ihrem Hobby nicht mehr nachgehen wollen. Vielen Dank auch nochmal an unsere Spieler, die couragiert eingegriffen und wohl so noch schlimmeres verhindert haben.“
Osmanlispor distanziert sich
Auch der betroffene Verein Osmanlispor Dortmund reagierte inzwischen. "Er wird natürlich aus unserem Verein ausgeschlossen, der Spieler wird kein Spiel mehr für uns machen", sagte der Vorsitzende Hüsseyin Asan den Ruhrnachrichten. "Wir distanzieren uns ganz entschieden davon."
Bereits in der Vorwoche war es im Dortmunder Amateurfußball zu einer hässlichen Szene gekommen. Dort hatte ein Spieler der DJK RW Obereving einen gegnerischen Spieler per Kung-Fu-Tritt niedergestreckt. Auch er wurde aus seinem Verein ausgeschlossen. mit dpa