Bezirksliga Niederrhein 8
Unterschiedlicher hätten die Vorzeichen für die Partie zwischen den Sportfreunden Königshardt und dem Landesliga-Absteiger TuRa 88 nicht sein können. Der ohne Punktverlust in die Saison gestartete Tabellenführer aus Oberhausen empfing den noch punktlosen Tabellenletzten aus Duisburg. Doch die von Trainer Sakis Papachristos trainierten Turaner hielt bis zur 75. Minute gut mit. Die "Roten Teufel" markierten sogar das vermeintliche Führungstor, doch der Kopfballtreffer von Stefans Papachristos wurde wegen Abseitsstellung nicht anerkannt. "Alle, nicht nur ich, haben gesehen, dass das ein reguläres Tor war. Die Schiedsrichter meinen es momentan nicht gut mit uns", hadert Sakis Papachristos mit der Leistung des Unparteiischen. Mit dem Spiel seiner Mannschaft war der Coach indes einverstanden: "Dafür, dass die Tabellenerster sind, habe ich sie stärker eingeschätzt. Wir waren in keiner Partie - auch in dieser nicht - schlechter als der Gegner." Nach den ersten vier Spieltagen ist Papachristos von der Punkteausbeute seiner Mannschaft hingegen einfach nur bedient: "Wir haben viele gesperrte und verletzte Spieler, trainieren meistens nur mit zehn Leuten. Dazu kommen unglückliche Entscheidungen gegen uns. Bei uns läuft gerade einfach alles miserabel."
Startschwierigkeiten am Honnenpfad
Miserabel läuft es auch in Wanheim. Der von vielen hocheingeschätzte SVW wird der Erwartungshaltung momentan nicht gerecht. 14 Gegentore und nur ein Punkt nach vier Spielen sind ein deutliches Indiz dafür, dass es gerade in der Defensive bei der Mannschaft vom Honnenpfad noch hakt. "Wir lassen uns hinten teilweise vorführen und wir haben uns in punkto Abstimmung noch nicht wirklich gefunden", verdeutlicht auch Lars Glusa, Torhüter der Wanheimer, dass gerade im defensiven Bereich momentan der Schuh drückt. Bei der klaren 4:0-Niederlage beim HSV Hilal hatte der SVW aber auch personell einen Engpass zu überbrücken. "Sonntag hatten wir nur drei Leute als Auswechselsspieler und es hat eine ganze Reihe von Stammspielern gefehlt, da kommt bei uns im Moment einiges an negativen Faktoren zusammen", sieht Glusa nicht nur die fehlende Abstimmung innerhalb der Mannschaft als Problemfeld.
Drei Platzverweise, neun Tore und viele ausgelassene Chancen in Bottrop
Das einzige "Problem", was die Spvgg Meiderich gerade hat, ist, dass nach dem überaus erfreulichen Saisonstart keine überdimensionierten Erwartungen aufkommen. Nach dem 6:3-Auswärtserfolg bei Barisspor tritt Thomas Flügge daher auf die Euphoriebremse: "Wir werden jetzt nicht den Fehler machen und abheben. Das ist eine schöne Momentaufnahme, aber unser Ziel ist nach wie vor ganz klar, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Wenn wir zu einem späteren Zeitpunkt noch so weit oben stehen, können wir immer noch nachjustieren." Das eindeutige Ergebnis in Barisspor wird dem denkbar knappen und kuriosen Spielverlauf aber nicht gerecht, wie Flügge betont: "Wir haben das Spiel selbst immer wieder spannend gemacht. Nach den beiden Roten Karten für Barisspor in der ersten Halbzeit haben wir uns durch die Gelb-Rote Karte auch selbst dezimiert und dann bis zur Schlussminute zittern müssen. Das fünfte und sechste Tor haben wir dann erst in der Nachspielzeit erzielt, obwohl wir von unseren Chancen her noch höher hätten gewinnen müssen."
Hakan Gül ist trotz Vorwarnung nicht zu stoppen
Auch Glückauf Möllen konnte am 4. Spieltag einen 6:3 Auswärtssieg beim SV Spellen verbuchen. Für Möllen waren es die ersten Punkte in der laufenden Spielzeit. Ingo Bargmann, der Trainer des SV Spellen, ärgerte sich insbesondere über den Umstand, dass die von ihm angesprochen Fähigkeiten des Möllner Torjägers Hakan Gül nicht beachtet wurden. "Wenn ich solche Dinge vorher in der Besprechung verdeutliche und es im Defensivverhalten dann trotzdem keiner umsetzt, müssen sich auch einige Leute mal hinterfragen und ihre Arroganz im Spiel weglassen." Gül war an fünf der sechs Möllner Treffer direkt beteiligt. Drei bereitete der Angreifer vor, zwei mal bugsierte er selbst das Leder in die Maschen des Spellener Gehäuses. Bargmann: "Wir haben Hakan Gül schlichtweg nicht in den Griff bekommen. Möllen hat gegen uns das spielerische Potential abgerufen, was ich bei ihnen vom Start weg erwartet habe. Von der Einstellung her kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen, wir haben nie aufgesteckt. Chancen wurden, trotz des hohen Ergebnisses, auf beiden Seite noch enorm viele liegen gelassen. Das Spiel hätte auch 6:10 ausgehen können."
Neben Möllen konnte auch die SC Hertha Hamborn die ersten Zähler der Saison auf ihr Punktekonto transportieren. Im Spiel bei Viktoria Wehofen erkämpften sich die Hamborner einen 2:1 Erfolg. Die Tore für das Team von Rauf Alkurt erzielten Kerim Kücük und Yalcin Alkurt.
Bezirksliga Niederrhein 9
Der SV Sevelen fuhr im vierten Spiel den vierten Erfolg ein. Mark Helmes (29.) und Simon van der Sande (39.) sorgten gegen den SV Veert für die Punkte zehn bis zwölf für die Truppe von Trainer Wilfried Steeger. Paul Hachmann (53.) hatte für Veert verkürzt. Ganz anders die Lage beim Kevelarer SV, der auch nach der vierten Runde weiter sieg- und punktlos bleibt. Im heimischen Hülsparkstadion unterlag die Elf von Horst Gecks dem TuS Fichte Lintfort mit 0:2.
Die Sportfreunde Broekhuysen setzten sich dank eines Treffers von Fabian Göckler (70.) beim 1. FC Kleve II durch. Der SV Sonsbeck und Wachtendonk trennten sich beim 1:1-Remis die Punkte. Zudem gab es jeweils drei Punkte für den VfB Homberg II (2:1 gegen Preußen Vluyn), den SV Straelen II (2:0 beim FC Meerfeld), dem SV Walbeck (1:0 gegen Viktoria Winnekendonk) und dem VfL Rheinhausen (3:0-Derbysieg gegen Millingen).