Anfang Februar einigten sich Vorstand und Trainer noch auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Vor wenigen Tagen folgte dann der Rückzieher seitens Gräfen, nur noch bis zum Ende der laufenden Saison für den SuS 21 tätig zu sein. Grund waren laut seiner Aussage Beleidigungen und Beschimpfungen seitens der Zuschauer, die ihn persönlich verletzt hatten (RS berichtete).
"Wir wollten ein Zeichen setzen"
Infolge der jüngsten Niederlage zogen die Verantwortlichen nun schließlich in Anbetracht der sportlichen Misere - ein Sieg aus sechs Rückrundenspielen und dadurch bedingter Abrutsch auf einen Abstiegsrang - die Reißleine. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und waren gezwungen eine Entscheidung zu treffen", erklärt Michael Potarzycki, Sportlicher Leiter des Sport- und Spielvereins, die Trennung von Gräfen, bescheinigt dem Ex-Coach dabei aber auch eine vernünftige Arbeit an der Schleuse: "Was den Trainingsbetrieb betrifft, ist Wolfgang nichts vorzuwerfen. Wir wollten jedoch mit diesem Schritt ein Zeichen setzen."
Und deshalb wird der bisherige Trainer des Reserveteams, Manfred Kurka, ab sofort als Interimstrainer fungieren. Allerdings nur bis zum Saisonende. "Dann wird er wieder zurück zur Zweiten kehren. Das war sein Wunsch", so Potarzycki. Gemeinsam mit Co-Trainer Rolf Buse, der zuvor zusammen mit Gräfen seinen Abschied zum Sommer hin verkündet hatte und auch als Physiotherapeut und Torwarttrainer am Klaumer Bruch tätig ist, soll nun der drohende Abstieg verhindert werden.
Gräfen: "Das war die beste Lösung"
Gräfen selbst zeigte sich nach seinem Rauswurf nicht nachtragend, sondern hat vielmehr vollstes Verständnis für diese Maßnahme: "Das war die beste Lösung für Mannschaft und Verein, um die Klasse zu halten. Manfred Kurka hat einen guten Kontakt zu den Spielern". Dabei betont er, dass er diese diese Regelung bereits selbst in der Winterpause gegenüber dem Vorstand vorgeschlagen hatte. "Bei solchen Sachen denke ich nicht an mich", gibt sich der Ex-Coach solidarisch.
Jedoch weist der langjährige Übungsleiter des SuS Haarzopf auch daraufhin, dass es wohl Unstimmigkeiten in der Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft gab. "Aufgrund von langfristigen Verletzungen stand mir durchweg ein kleiner Kader zur Verfügung. Spieler der Reserve wollten von sich aus nicht in der Ersten aushelfen. Normalerweise muss der Vorstand da sagen, dass es nicht um die Trainer geht, sondern um den Verein. Wenn der Trainer der Ersten Leute aus der Zweiten benötigt, sind diese abzustellen", hadert Gräfen mit der Handlungsweise des Klubs.