"Keiner meiner Spieler hat vorher in der Bezirksliga gespielt. Deshalb ist die aktuelle Lage positiv zu bewerten", analysiert ESG-Coach Michael Posenau.
Leider hatte der Liga-Neuling mit einigen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Ansonsten würden die Kicker von der Bezirkssportanlage Hubertusburg wohl noch besser dastehen. Posenau. "Uns sind mit Tim Schynol und Tim Lapaczynski gleichzeitig beide Innenverteidiger ausgefallen. Martin Janocha, der nach den Ausfällen auf der Position spielte, zog sich in seinem ersten Einsatz eine Knochenabsplitterung zu."
Die Eckpfeiler fehlen
Hinzu kommen noch zwei weitere Eckpfeiler mit denen Posenau nicht planen kann. "Niklas Honnet befindet sich auf einer Weltreise. Er ist mit seinen 1.90-Meter ein wertvoller Sechser, der nicht zu ersetzen ist. Allen voran fehlt uns im Sturm Kim Knappmann. Mit ihm hätten wir locker sechs Punkte mehr auf dem Konto", glaubt der 46-jährige Familienvater. Und so ganz Unrecht hat Posenau wohl nicht: immerhin machte Knappmann bis zu sienem Kreuzbandriss in den ersten sieben Saisonspielen mit acht Buden stark auf sich aufmerksam.
Posenau will sich jedoch nicht über die personelle Misere beklagen, sondern sieht das Team auch so auf einem sehr guten Weg. "Wenn die Jungs zusammenbleiben, dann werden wir schon im nächsten in höheren Regionen zu finden sein. Das Potenzial ist zweifelsohne vorhanden. Manche meiner Kicker könnten sicherlich in der Landesliga spielen. Jedoch müssen sie noch etwas dazulernen."
"Mussten zu viele Treffer schlucken"
Vor allem die Defensivarbeit missfällt dem ehemaligen Vogelheimer. "Wir haben schon in unserer Aufstiegssaison über 30 Gegentore kassiert. Aktuell haben wir für mein Empfinden auch schon zu viele Treffer schlucken müssen", sagt Posenau und fordert von seiner jungen Truppe Besserung. "Die Spieler müssen lernen, dass man mit einer Harakiri-Taktik nicht weit kommt. Ich bin auch für ein schönes Offensivspiel, doch die Abwehrarbeit darf man nicht außer Acht lassen."
Der ehemalige Defensiv-Spezialist weiß, dass alles nicht auf Anhieb funktioniert und er hat auch die nötige Geduld mit seiner Mannschaft, die ihm das Trainerleben schön gestaltet. "Ich bin jetzt im dritten Jahr bei der ESG. Es macht unheimlichen Spaß mit den Jungs. Wir sind eine echte Einheit, die im privaten Bereich viel miteinander unternimmt."
Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl würde sich der Ex-Trainer der DJK Katernberg 19 auch an den Sonntagen in der Rückwärtsbewegung wünschen. Und auch "Boss" Bernd Malinowski hofft, dass die Abwehrarbeit in Zukunft besser wird. "Ich bekomme jedes Mal einen Herzinfarkt. Die Jungs machen mich ganz schön verrückt mit ihren Offensivdrang. Doch ich bin davon überzeugt, dass sie auch die Defensive demnächst im Auge behalten werden."