Vor allem die „Erste“ legte dabei in der Kreisliga A eine wahrlich traumhafte Saison hin. 79 Punkte und zwölf Zähler Polster auf den Vizemeister SV Hessler. Der Abteilungsleiter Fußball der DJK, Bernd Minnebusch, sieht mit dem Aufstieg das von vornherein gesteckte Ziel verwirklicht: „Wir wollten uns im Jubiläumsjahr mit dem Aufstieg selbst beschenken. Darauf waren unsere Planungen von Anfang an ausgerichtet.“
Torrausch bringt Selbstvertrauen
Wichtiger Baustein für das Gelingen der „Operation Bezirksliga“ war sicherlich die starke Offensive der Rotthausener. 121 Mal klingelte es im Kasten der TuS-Gegner – gefährlicher war bei weitem kein Team der Gelsenkirchener Staffel A2. Nach Meinung des Abteilungsleiter war die Treffsicherheit seiner Mannen jedoch nur indirekt entscheidend für den Aufstieg: „Ausschlaggebend war nicht unsere Offensivqualität, sondern die Partien gegen die anderen Spitzenmannschaften der Liga. Aber durch die vielen hohen Siege hat sich unsere Elf das Selbstvertrauen für diese Spiele geholt.“ Gegen Ende der Spielzeit zeichnete sich dann ab, dass Rotthausen für die Kontrahenten nicht mehr zu packen sein würde. Minnebusch: „Es war dann nicht mehr die Frage, ob wir aufsteigen, sondern wann.“
Auch wenn der Titelgewinn letztlich keine große Überraschung mehr war, fielen die Feierlichkeiten üppig aus. „Wir waren in den letzten zwei Jahren schon nahe dran, deswegen war ein gewisser Druck da. Insofern war der Aufstieg eine Erlösung und die Freude riesig. Der letzte Spieler war am nächsten Nachmittag immer noch da“, berichtet der 51-Jährige von der Sause.
Hoffen auf Neuzugänge und eine bessere Jugendarbeit
Momentan laufen Planungen für die kommende Saison. Was die Trainerfrage betrifft, hat Minnebusch die Weichen frühzeitig gestellt. „Schon im Winter haben wir von unserem Coach Thomas Kania und seinem Co-Trainer die Zusage bekommen“, freut sich der Funktionär. Auch mit einem Großteil der Mannschaft wurde bereits gesprochen. Noch offen ist, inwieweit externe Neuzugänge das Team ergänzen werden: „Wir sind derzeit in Gesprächen, aber da ist noch nichts entschieden.“
Notgedrungen kann die DJK nicht auf eine starke Jugend zurückgreifen. „In der abgelaufenen Saison haben wir unsere A-Jugend in der Winterpause abgemeldet und auch im kommenden Spieljahr werden wir wahrscheinlich keine A-Jugend stellen können.“ Hoffnung macht da nur, dass 2010/11 zumindest eine B-Jugend ins Rennen geschickt werden kann. Minnebusch hofft, dass die Situation bei den Junioren sich in den nächsten Jahren bessert: „Es bringt ja nichts, wenn man in der Bezirksliga spielt, aber keine vernünftige Jugend bereitstellen kann.“
Publikum freut sich auf Bezirksliga und feiert den Jubilar
Weniger problematisch betrachtet der Fußball-Chef des TuS die Resonanz, die der Klub durch das Publikum erfährt. „Wir haben ordentliche Zuschauerzahlen. Und ich denke, dass alle Gastmannschaften sich freuen, weil die Ränge voll sind, wenn wir kommen.“
Voll waren die Ränge sicher auch bei den Feierlichkeiten zum hundertjährigen Jubiläum des TuS Rotthausen. Der insgesamt 800 Mitglieder starke Verein führte beispielsweise ein Handball-Match gegen Tusem Essen durch. Außerdem gab es einen Sportlerball mit 400 Besuchern. Doch der Geburtstag des Vereins ist kurioserweise gar nicht bekannt. „Der Tag lässt sich leider aus den Annalen nicht mehr rekonstruieren“, schmunzelt Minnebusch.
Abgerundet wurde das Partyjahr in Rotthausen durch den Triumph der zweiten Mannschaft, die sich den Aufstieg in die Kreisliga A in der Relegation sicherte.