Nach gut der Hälfte der Saison lassen sich diese Zweifel aber mit einem einzigen lockeren Wisch beiseite fegen. Wacker liegt nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Arminia Marten zurück und wartet praktisch nur auf einen Ausrutschers des Ligaprimus’.
RevierSport online sprach daher mit Trainer Uwe Esser genauso über Erfolgsgeheimnisse wie auch über Schwächen und ob Wacker denn endlich reif für die Landesliga ist.
RevierSport online: Sorgt der Tabellenplatz dafür, dass im Wacker-Umfeld wieder Ruhe eingekehrt ist?
Uwe Esser: Hier hätte auch Ruhe geherrscht, wenn wir nicht so weit oben stehen würden. Schließlich befinden wir uns mitten in einem Umbruch und da muss man auch mal mit einem etwas schlechteren Tabellenplatz zufrieden sein. Außerdem sind wir seit unserem Aufstieg immer bei der Musik dabei. Wer konnte damit schon rechnen?
RevierSport online: Wie sieht das Erfolgsgeheimnis der diesjährigen Truppe aus?
Uwe Esser: Die Jungs sind noch enger zusammengerückt, sitzen auch nach dem Training häufiger zusammen als in den letzten Jahren. Jeder Fußballer weiß, dass man über eine gute Kameradschaft den einen oder anderen Zähler zusätzlich holen kann. Außerdem stehen wir insgesamt hinten sicherer als zuvor.
RevierSport online: Reden wir über die Schwächen. Selbst der Tabellen-Sechste TuS Eichlinghofen hat mehr Tore erzielt als Ihre Truppe. Ein Problem?
Uwe Esser: Sicher. Wir erspielen uns zwar regelmäßig genügend Chancen, machen aber insgesamt dann viel zu wenig draus. Der Schuss kann natürlich auch ganz schnell mal nach hinten losgehen.
RevierSport online: Also wird das Stürmer-Problem in der Winterpause angegangen?
Uwe Esser: Wir halten auf jeden Fall die Augen offen. Der Kandidat müsste aber in allen Belangen zu uns passen. Ich denke da an einen jungen und läuferisch starken Knipser.
RevierSport online: Wie schätzen Sie Ihre derzeitige Tabellensituation ein? Ist die Liga schwächer als in den vergangenen zwei Spielzeiten?
Uwe Esser: Der zweite Platz kommt auch für mich etwas überraschend. Man darf allerdings nicht vergessen, dass wir alle Top-Teams bisher zuhause hatten. Abgesehen von FC Hillerheide. Und da haben wir uns auch eine deftige Klatsche abgeholt. Allerdings war beispielsweise unser Auftritt beim 3:1-Sieg in Datteln schon der einer echten Spitzenmannschaft. Da passte es sowohl von der spielerischen als auch kämpferischen Leistung optimal.
RevierSport online: Also hat die Mannschaft auch genug Qualität, um in diesem Jahr den großen Wurf zu schaffen?
Uwe Esser: Wenn unsere Langzeitverletzten alle zurückkommen, wir uns in der Winterpause noch mit ein bis zwei Leuten verstärken, dann kann ich mir gut vorstellen, dass wir am Ende der Saison ganz oben stehen werden.