45 Minuten lang gelang es den Gästen nicht, Barisspor Bottrop entscheidend unter Druck zu setzen. Der Bezirksligist war in vielen Szenen den entscheidenden Schritt schneller, auch der durchgeweichte Boden kam dem Regionalligisten sicher nicht gelegen. Viel zu oft machten sich die Rot-Weissen das Leben durch leichtfertige Ballverluste und Fehlpässe aber selbst schwer. Die beste Gelegenheit für die Gäste verzeichnete noch Denny Herzig mit einem Lattenkopfball (10.). Zählbares blieb jedoch bis zur Pause Fehlanzeige, was Teamchef Thomas Strunz so gar nicht gefiel: "Im ersten Durchgang haben wir teilweise Standfußball gespielt", bemängelte der 41-Jährige.
Offenbar traf er mit seinem Appell in der Kabine aber den richtigen Nerv, denn nach dem Wechsel drehte der Favorit auf und bot wenigstens eine knappe halbe Stunde recht ansehnlichen und vor allem erfolgreichen Kombinationsfußball. Das Resultat des Zwischenspurts: Sechs Tore in 14 Minuten. Der umtriebige Mike Wunderlich (55., 69.), Robert Mainka (67.) sowie Sascha Mölders mit einem lupenreinen Hattrick (57., 60., 65. HE) machten den vagen Hoffnungen der Gastgeber auf eine mögliche Überraschung endgültig den Garaus, die Gegenwehr war gebrochen.
Anschließend schalteten die Essener aber auch gleich wieder zwei Gänge zurück und verwalteten den komfortablen Vorsprung. Ob Rot-Weiss den Sieg nun im Stile einer Spitzenmannschaft schonend nach Hause gebracht oder sich zumidnest 45 Minuten wirklich schwer getan hat, darüber lässt sich sicherlich streiten. Strunz war nach der Leistungssteigerung in Durchgang zwei jedenfalls eingermaßen zufrieden: "In der zweiten Halbzeit sind wir wesentlich mehr Tempo gegangen und haben unser Kombinationsspiel gut aufgezogen."
Mölders hatte indes nicht nur aufgrund seines Dreierpacks Anlass zur Freude: Der Angreifer wird in der kommenden Saison die Kapitänsbinde tragen. Ihm gleichberechtigt zur Seite stehen Dennis Bührer und Robert Mainka. In der zweiten Runde des Diebels-Niederrheinpokals tritt Rot-Weiss Essen erneut gegen einen Bezirksligisten antreten. Der SV Hamminkeln hat den Niederrheinligisten TuRa 88 aus dem Rennen geworfen und trifft nun auf den Klub von der Hafentraße.